Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 354
(PDF, 171 MB)
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•T4 Psychische Studien. XLV1. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1919.)

auf den Standpunkt des letzteren stellt, bei seinen Ausführungen
nichts als bekannt voraussetzt und nun von Grund auf an mitlernt.
Ich glaubte damals den Standpunkt außer Acht lassen zu dürfen,
da es keine schwierigen Probleme, sondern nur das kleine Einmaleins
, die Anfangsgründe des Okkultismus behraf. Und doch noch
hatte ich zuviel vorausgesetzt.

Es fragt sich nun, wird bei Beobachtung der Gesichtspunkte
jeder außergewöhnliche Vorgang nicht nur verständlich sein, sondern
auch als solcher als ungewöhnlich — überzeugend wirken?
Das wird und kann wohl nicht immer der Fall sein, das hängt ganz
und gar von der Veranlagung, auch von der Ersiehung, Gewohnheit
und Lebensart, von der Natur des Aufnehmenuen ab. Von
nicht zu unterschätzendem Einfluß ist es dabei, ob man den Vorgängen
unbefangen und abwartend gegenübersteht oder ihnen —
vielleicht ohne Absicht - von vornherein ein Vorurteil entgegenbringt
. Welche von beiden Stellungen im Interesse der Sache die
richtige ist, möchte ich nicht entscheiden! Eine gewisse Reserve
ist eventuell nicht unangebracht, können doch immerhin auch dem
geübten Experimentator Fehler unterlaufen, infolgedessen muß er
auf andere Auslegungen und eventuell gegenteilige Ansichten gefaßt
sein. Eine gegenteilige Ansicht wird man deswegen nicht
ohne weiteres verwerfen, man wird sie ehren, nur darf sie im
Verein mit Art und Weise nicht gar zu deutlich den Neuling oder
Theoretiker kennzeichnen.

Die erste und wichtigste Frage, die man sich selbst bei sonderbar
erscheinenden Erlebnissen vorzulegen hat, ist die: Kann der
Fall als mittels der uns bekannten Sinne geschehen erklärt werden
oder nicht, ist er also nicht ungewöhnlich oder außergewöhnlich,
d. h» okkult. Wird die Frage im letzteren Sinne beantwortet (nur
okkulte Fälle interessieren uns hier), so käme deren Einreihung in
die verschiedenen Gattungen, soweit es menschenmöglich ist; bei
Unentschiedenheit ergeben sich eventuell Grenzfälle.

Zum Beispiel ist es ofi ungemein schwierig, festzustellen, ob
es sich im gewissen Falle um Telepathie oder um Hellsehen handelt
. Greifen wir mal ein bekanntes historisches Beispiel, den
Fall Swedenborg heraus. Der schwedische Gelehrte und Religionsstifter
soll s. Zt. von der Stadt Gothenburg aus einen im 50
Meilen entfernten Stockholm ausgebrochenen Brand wahrgenommen
haben. Zum ersten: Ist der Fall okkult? Nach den Schilderungen:
Ja! Denn mit bekannten Sinnen konnte der Brand nicht wahrgenommen
werden, z. B. ist nicht anzunehmen, daß Feuer- oder Raucherscheinungen
am Himmel tn dieser Entfernung zu sehen gewesen
sind, diese auch von anderen hätten gesehen werder müssen.
Auch wäre nicht zu verstehen, von solchen Zeichen nach der betreffenden
Himmelsrichtung auf einen Brand in Stockholm selbst
und nicht in einem anderen dazwischen liegenden Komplexe zu


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