http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0374
m Psychische Studien. XLVI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1919.)
Hellsehen in Verbindung gebracht. Da möchte ich nun
auf eine vom Okkultismus bisher übersehene Tatsache aufmerksam
machen, die sehr zu Gunsten dieser Auffassung
spricht Die Zoologen haben nachgewiesen, daß die Zirbel-
ctüse das Überbleibsel eines früheren Sehorganes des so-
genannten Parietalauges ist. Liegt es da nicht sehr nahe
anzunehmen, daß im Laufe der Entwicklungsgeschichte das
Parietalauge aus einem Organ des Sehens ein solches des
Hellsehens wurde ? Mir leuchtet das sehr ein und ich hoffe
diese meine Entdeckung dieses Zusammenhangs wird auch
bei anderen okkulten Porschern Anklang finden! Ep scheint
mir kaum denkbar, daß es ein Zufall sein sollte, daß man
früher schon ein Organ als Hellsehorgan ansprach, während
ganz unabhängig davon von zoologischer beite, d<e vom
Okkultismus nichts kennt, ein Zusammenhang mit der Sehfunktion
nachgewiesen wurde. Ich sehe darin ein geniales
Voraussehen eines erst später aufgedeckten Tatbestandes!
Ich hoffe mit dem Gesagten einen Beitrag gegeben zu
haben, um den Okkultismus in dem Sinne fortzuführen, wie
es in den letzten Jahren zumal von BoehmundBenedikt
u. a. verheißungsvoll auf dem Boden der realen Tatsachen
stehend begonnen wurde. In einiger Zeit gedenke ich in
einem zusammenfassenden Buche das ganze Gebiet im Sinne
des Psycho-Okkultismus zu behandeln. Ich würde mich
freuen vorerst mit dieser kleinen Skizze einige Anregungen
oder auch Diskussionen hervorgerufen zu haben. Zumal
die Bedeutung der Gravitation für Okkultismus scheint mir
zu bedenken zu sein, wenn ich auch vermute, daß man mir
nicht gleich voll und ganz beistimmen wird. Also auf zur
freier Erörterung!
HL Abteilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl
Wo ist Gott?*)
Ein Bekenntnis von Max Bewer (Dresden-Laubegast).
Zum zukünftigen Sittenunterricht in den deutschen Schulen
gehört vor allen Dingen ein grundlegendes Bekenntnis zum Guten.
Wenn die Geistlichen nicht mehr in den Schulen unterrichten sollen,
*) Vgl. unsere Besprechung vom neuesten schönen Werk des geistige
Erhebung und seelischen Trost spendenden lorbeergeschmückten Dichters
im vorigen Heft S. 319 Die Schriftlcitung.
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