Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 385
(PDF, 171 MB)
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Psychische Studien.

Monatliche Zeitschrift,

Vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des

Seelenlebens gewidmet.

46. Jahrg. August 1919

I. Abteilung.

Historisches und Experimentelles.

Was ist Suggestion? .

Von Alois Kaindl, Linz a. D.

Unter diesem Titel erschien im „Neuen Wiener Journal"
vom 4. März a. c. ein Artikel von Dr. Wilhelm Stekel,
worin der Versuch gemacht wird, eine richtige Antwort auf
diese Frage zu finden.

Nachdem der Verfasser die diesbezüglichen Erklärungsversuche
und Definitionen der Gelehrten Bernheim, Dubois,
Vogl, Stern, Lipps, Janet und Bleuler im Wesentlichen anführt
und einer kritischen Prüfung unterwirft und die Er-
klärung des letzteren als die der Wahrheit am nächsten
kommende bevorzugt, versucht er schließlich selbst die
Lösung des Problems, und zwar in einer so phantasiereichen
Weise, daß es lebhaft an seine psychoanalytischen Traum-
deutungen erinnert, in welchen die Phantasie eine so hervorragende
Rolle spielt, daß derjenige, der nicht in gleichem
Maße damit begabt ist, ihm darin nicht zu folgen vermag.

Nach der vom Autor geteilten Ansicht des Berner
Psychiaters Bleuler ist die Suggestion ein affektiver Vorgang
. Nicht die Vorstellung, sagt er, sei es, welche übertragen
werde, nicht der Gedanke, welcher siege, sondern
das Gefühl werde übertragen und reiße die Gedanken
mit «ich.

Von der Annahme Bleulers, daß die Suggestion ein
affektiver Vorgang sei, ausgehend, gelangt der Verfasser
zu einer Reihe von Gedanken, von welchen die wesentlichsten
kurz folgende sind:

„Suggestion ist also die Übertragung eines Affekts, bei
dem der Suggerierte von dem Su^gestor „fasziniert" wird.
* Faszination ist eine blitzartig auftretende Liebe! Liebe ist
der Wille zur Unterwerfung. Wir erliegen beim Empfangen
einer Suggestion, nicht weil der Suggestor will, sondern weil

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