Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 387
(PDF, 171 MB)
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Kaindi: Was ist Suggestion? 367

daß, wenn er erwachend das Band, die Oblate sehe, er sich
erinnere, daß er ein für ihn bestimmtes Zeugnis an einen
bestimmten Ort bringen, oder eine andere Handlung vornehmen
solle. Ich entfernte mich, und als der Knabe in
meiner Abwesenheit erwachte und das Band, die Oblate
sah, trat auch die Erinnerung an den mit der Anschauung
dieser Gegenstände verbunden gewesenen Gedanken im
wachen Leb^n auf, und er erianerte sich des Gebotes und
führte es aus. Dieser Versuch, von mir mehrere Male an
mehreren Somnambulen wiederholt, gab immer dasselbe Resultat
. — Auf gleiche Weise kann auch der bloße feste Wille
des Somnambuls, sich eines Gegenstandes oder einer Vorstellung
aus dem Somnambulismus im wachenden Zustande
zu erinnern, Rückerinnerung desselben für den wachenden
Zustand zurücklassen. « Es gehört daher auch hierher der
Fall, wo der Befehl des Magnetiseurs an die Somnambule,
im wachenden Zustand eine bestimmte Handlung vorzunehmen
, von ihr, als sie erwacht war, ausgeführt wurde,
ohne sich des Befehles klar zu erinnern. (Mouillesaux,
expos£ des eures de Strasbourg, T. FII. p. 70—72)."

Unter der Überzeugung, daß die Leistungen einer
früheren Forschung auf dem Gebiete des Magnetismus und
Somnambulismus an l anfange Gehalt und liefe jene weit
überragen, welche die Vertreter einer unter dem Namen
„Hypnotismus" neukreierten Wissenschaft bisher vollbrachten,
und vornehmlich auch deshalb, weil es weder üblich noch
rationell ist, die Forschungsergebnisse einer früheren Peiiode,
anstatt auf ihnen weiterzubauen, einfach zu vernachlässigen
und die Arbeit wieder von vorne zu beginnen, will ich versuchen
, unter Verwertung einer hierauf gegründeten Erkenntnis
eine Lösung der vorliegenden Frage nach Möglichkeit
anzustreben.

Die eigentlichen Entdecker der Suggestion sind die
Somnambulen selbst. „Pie Theorie des hypnotischen und
posthypnotischen Befehls", sagt du Prel, „ist schon längst
von den Somnambulen gelehrt worden." Zum Beweis für
die Richtigkeit dieser seiner Behauptung beruft er sich unter
anderem auf folgende Fälle:

„Ein Arzt hatte seiner Kranken Blutegel verordnet,
sie kam aber großer Abneigung wegen dieser Vorschrift
nicht nach. Im Somnambulismus gestand sie es, und da er
ihr vorstellte, sie würde nicht gesund werden, wenn sie
seinen Vorschriften nicht nachkäme, entgegnete sie: 8Sie
hätten mir den Befehl im Schlaf geben sollen, und dann
würde ich ihn befolgt haben/ (Tarte: Le Propogateur. 32.)

„Auch F'iys^gur wurde von einer ungebildeten Frau
über den postbypnotisehen Befehl belehrt. Sie hatte sich
Bäder verordnet, und er ermahnte sie, darauf nicht zu ver-

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