Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 390
(PDF, 171 MB)
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390 Psychische Stadien. XLVI. Jahrg. ?. Heft. (Angu»t 1919.)

Erschütterungen entbunden werden, so möchte ich dies durch
ein transzendentalphysikalisches ersetzen undsagen:

Die Ekstase, d. i. der# exoneurale Zustand des substantiellen
Trägers der Nervenkraft — der Austritt des
Nervenäthers aus seinem Organismus, mag quantitativ noch
s« geringfügig, so partiell oder vorübergehend sein - ist
* die unmittelbare Ursache aller magischen Erscheinungen,
und Auto-, Fremd- oder Obiektsuggestionen, Monoideismen,
Affekte, Nervenkrankheiten usw. sind daran nur insofern
beteiligt, als sie durch eine Störung des Gleichgewichtes der
Nervenkraft denselben herbeiführen. "

Du Prel spricht inbezug auf Stigmatisation und Psychotherapie
in obgenanntem Werke von der magischen Kraft
der Phantasie; ich aber glaube, daß die Phantasie eine
magische Kraft nur dann besitzt, wenn die Nervenkraft der
diesem Vermögen eigenen Organe exoneural funktioniert,
denn sonst müßten sich magische Wirkungen schon bei jeder
regeren Tätigkeit desselben einstellen, was nicht der Fall
ist* Andererseits genügt oft schon ein 'lebhafter Traum, um
solche Wirkungen hervorzubringen, wie man aus folgenden
Beispielen ersieht: * ' . *

»Der heilige Hieronymus erzählt, daß er im Traum gepeitscht
wurde, weil er die profanen Schriften, besonders
den Cicero, so sehr liebte, und daß er nach dem Erwachen
am Körper die Striemen trug. — Eine Frau hatte einen
tebbaften Traum, indem ihr zur Wahl eine rote und eine
weiße Rose angeboten wurde. Sie wählte die rote. Beim
Erwachen fühlte sie ein heftiges Brennen am Arm und es
entstand dort das AJbbild einer roten Rose, nach Zeichnung,
Farbe und Schattierung, etwas erhaben über der Haut wie
ein Muttermal. Am achten Tage * war die Rose in ihrer
völligen Ausbildung, wurde dann täglich blasser und verschwand
schließlich. (Görres II, 409). — , Meine erste Patientin11
, erzählt Dr. Brandis, „verordnete sich im Schlaf
eine Fontanelle auf den Arm und beschrieb die Stelle, wo
sie gelegt werden sollte, mit größter Genauigkeit. Nach
dem Erwachen klagte sie — ohne die mindeste Rück-
erinnerung ihres Sehlafzustandes zu haben — über heftige
Schmerzen auf jdnem kleinen Fleck des Armes, an derselben
Stelle, wohin sie sich die Fontanelle verordnet hatte. Bei
näherer Untersuchung fand sich daselbst ein roter Fleck
von der Größe einer gewöhnlichen Fontanelle. (Dr. Brandis *
Psychische Heilmittel und Magnetismus.)

In den ersteren Fällen sind die Stigmata die Ergebnisse
der Traumphantasie, in dem letzten Falle ist das Stigma
das Resultat eines bloßen autosuggestiven Gedankens; da


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