Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 400
(PDF, 171 MB)
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400 Psychische Studien. XL VI. Jahrg. 8. Haft. (August 1919.)*2

heit behaupten zu können glauben, daß die Ursache der
Nebel im Vorhandensein einer Verbindung von Wasserstoff
und Sauerstoff — dem Wasser — und einer ganz bestimmten
Temperaturverteilung besteht, lassen .«ich die Ursachen
der sogenannten spiritistischen Phänomene scheinbar nicht
mit derselben Gewißheit feststellen; ja, sie entziehen sich
sogar scheinbar völlig unserer Einsicht Denn wenn wir
auch das Phänomen gelbst mit aller nur möglichen wissenschaftlichen
Genauigkeit festgestellt haben, seine Formen,
Aussehen, Farben, Wirkungen usw., sö bleibt das Zustandekommen
* eines solchen kurzdauernden menschenähnlichen
Phantoms jedenfalls etwas ungemein rätselhaftes. Welcher
Weg kann und muß nun hier zur Erklärung dieses Phänomens
eingeschlagen werden? Es ist genau derselbe. Weg,
den jede wissenschaftliche Untersuchung einschlagt nämlich
von allen mögliehen Erklärungen die auszuwählen, die
die meiste Wahrscheinlichkeit für sich besitzt; d.h. die, die
unser logisches und Kausalitätsbedürfnis am ehesten befriedigt
. Denn soweit es sich nicht um rein mathematische
Schlußfolgerungen handelt, kommen für uns immer nur
Wahrscheinlichkeits- oder Annäherungsurteile in Frage. Genau
so also, wie wir bei der Erklärung des Zustandekommens
des Nebels zunächst aus der Feuchtigkeit desselben auf
seine Verwandtschaft mit dem Wasser schließen, oder wie wir
aus den Baum- und G^bäudegruppen einer Luftspiegelung
auf die Vorbilder schließen, die irgendwo unter dem Hori-
zont verborgen sein müssen, — genau so müssen wir auch
bei dem Suchen nach der Erklärung des spiritistischen
Materialisationsphänomens verfahren.

Wir werden also aus dem menschlichen oder menschenähnlichen
Aussehen der Materialisationsphänomene vor allen
Dingen auf eine menschliche oder menschenähnliche Ursache
schließen müssen. Und aus den geistigen intellektuellen
und intelligenten Äußerungen dieser Phantome auf eine
geistige, intelligente Ursache. Dies sind dje zunächst liegenden
Wahrscheinlichkeiten bei der Beurteilung dieser Phänomene
. Denn es ist garnicht irgendwie logisch einleuchtend
zu machen*, daß die mit Regelmäßigkeit immer wieder auftretende
menschenähnliche Formenerscheinung der Materialisationsphänomene
auf eine mineralische oder pflanzlich-
tierähnliche Ursache zurückzuführen sei; ebenso wie es ganz
unwahrscheinlich klingt, ja unlogisch wäre, wenn jemand
behaupten wollte, die menschlich-intelligenten Äußerungen
dieser Phantome in Bewegung und Sprache hätten ihre
Ursache in einem geist- und intelligenzlosen Wesen oder in
mechanischen Schwingungen irgend einer Substanz. Wir

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