Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 408
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0412
108 PsychUeüe Studien XL.Vl. Jahrg. 8 r* >fr sAugmt 1919.)

stellt. Dem gegenüber sahen nun Neuere wie Eduard von Hartmann
, Johannes Reincke und andere in der Maschine des Organismus
einen intelligenten Techniker wirksam, der den Körper nach
einem bestimmten Plan aufbaut, etwaige Verletzungen und Erkrankungen
zweckmäßig zu beseitigen sucht und im Laufe der
Entwicklung neue Variationen and Arten hervorbringt

Dieser sogenannten neovitalistischen Anschauung haben sich
nun eine ganze Reihe der heutigen Naturforscher angeschlossen,
einzelne gehen sogar noch über die eben gezeichnete Linie hinaus.
Der Heidelberger Biologe Hans Driesch nimmt, da Wissen, wie er
sagt, „Urbeziehung des Wirklichen" sei, Prä- und Postexistenz
für die menschliche Etnzelseele an, während er das Organische überhaupt
von einer immateriellen, auf eine Sphäre „überpersönlicher
Ganzheit44 hinweisenden Kraft gestaltet sein läßt. Damit ist aber der
bisher herrschende Materialismus, wie sich dessen auch Driesch
klar bewußt ist, völlig aufgegeben. Die angeblich tote Maschine
des Organismus, die nur durch Zufall und äußeren Kampf ums
Dasein in ihrer Entwicklung bestimmt wurde, wird als von einem
geistigen, einer höheren Welt angehörigen Prinzip gestaltet angesehen
. Wäre es vielleicht möglich, etwas Näheres über diese
höhere Weit, deren Vorhandensein sich unmittelbar aus dem Wesen
des Organisehen ergibt, zu erfahren? Völlig neue Perspektiven
eröffnen sich. Der Uebergang zu einer zweiten, die ganze bisherige
Naturauffassung von Grund aus umgestaltenden Anschauungsweise
bahnt sich an.

In seiner epochemachenden Schrift „Wirklichkeitslehre. Ein
metaphysischer Versuch", 1917, weist Hans Driesch auf ein bisher
von der Wissenschaft vollständig ignoriertes, meist gar nicht ernst
genommenes Forschungsgebiet, nämlich den Okkultismus, hin. Wer
heute noch, erklärt er (S. 323 ff.), den Okkultismus als Ganzes
lächerlich machte, wer gar behaupte, diese Dinge „könne es gar
nicht geben", der habe darauf verzichtet, im Kreise Ernsthafter
gehört zu werden. Er sei zwar nicht mit der Methode, die der
Okkultismus anwende, einverstanden, aber es sei doch möglich,
dafc hier eine Wissensquelle vorliege, aus der vielleicht auch die
Philosophie künftighin wertvolle Bereicherung ziehen könne; und
eine Tatsache sei durch den Okkultismus berfeits in hohem Maße
wahrscheinlich gemacht, nämlich die Möglichkeit des Hellsehens.
Es sei von größter philosophischer Bedeutung, wenn ein räumliche
und zeitliche Grenzen tiberspringendes Erkennen nachgewiesen
werden könnte. Jedenfalls der metaphysischen Möglichkeit
der okkulten Tatsachen stehe nicht das Geringste im Wege.

Wie steht es nun mit der Wirklichkeit der vom Okkultismus
angeführten Tatsachen? Liegt hier, wie Wissenschaft und öffentliche
Meinung noch immer großenteils annehmen, ausschließlich
Schwindel oder Selbsttäuschung vor?


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