Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 409
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Zeller. Versuch ein, Wertiehre u. Mitberüeksichtig, d. mod. Okk. 409

In einzelnen Punkten scheint sieh bei Wissenschaft und Oeffent-
lichkeit langsam ein Umschwung anzubahnen. Die Wünschelrute,
die nach okkultistischer Deutung auf einer Art Hellsehen, oder
genauer Hellfühlen beruht, ist während des Krieges besonders im '
Osten vielfach mit großem Erfolg angewandt worden. In mehreren
Städten, besonders in Nürnberg und in Hannover, sind neuerdings
Gesellschaften zur wissenschaftlichen Erforschung der sogenannten
okkulten Tatsachen begründet worden. Forscher wie der Wiener
Gelehrte Seheminzky, der Nürnberger Amtstierarzt Dr. Böhm u. a.
suchen die okkulten Tatsachen von der Strahlenlehre der Physik
aus verständlich zu machen, so wie schon vor 50 Jahren Reichenbach
in seinem Od, diesem gewöhnlich nur Sensitiven sichtbaren,
Organismen wie Mineralien entströmenden Lichtstoff, die Lösung
für die Rätsei des Okkultismus gefunden zu haben glaubte.

Diesen theoretischen Erklärungsversuchen gehen praktische
Experimente zur Seite. Dr. Böhm führt in seinen Experimental-
vorträgen Fälle von Gedankenübertragung vor, die unter strengsten,
Betrug und Täuschung völlig ausschließenden Bedingungen zustande
kommen.

Der hervorragende Münchener Nervenarzt Dr. Freiherr von
Schrenck-Notzing, hat in seinem großen Werk „Materialisations-
phänoniene" 191>, denen 1914 eine Verteidigungsschrift „Im Kampf
um die Materialisationsphänomene" folgte, das Ergebnis von vierjährigen
Experimenten mit d£m französischen Medium Eva C.
und einem polnischen Medium, Stanislawa P., niedergelegt, wobei
die Photographie in einer alle bisherigen verwandten Versuche
weit übertreffenden Weise in Anwendung gebracht wurde. Aehn-
liche Versuche hatte der berühmte englische Physiker William
Crookes in den Jahren 1870—74 im eigenen Laboratorium mit zwei
Privatmedien gemacht, und am Ende der 70er Jahre waren Friedrich
Zöllner und Wilhelm Weber, also zwei der allerhervorragendsten
deutschen Physiker, nach gründlichen Versuchen zu dem gleichen
Ergebnis gelangt.

Im Jahre 1885 erschien ein monumentales Werk von Carl du
Prel, „Philosophie der Mystik", wo die bisherigen experimentellen
Versuche zunächst des Somnambulismus zu einer großen Weltanschauung
zusammengefaßt werden.

Aehnlich wie der heutige Neovitalismus nimmt du Prel ein
organisierendes Prinzip im Menschen an, das, vor der Geburt
schon vorhanden, den Tod überdauert, das den Körper zweckmäßig
aufbaut, Störungen auszugleichen sucht und das sich im
somnambulen Schlaf als höhere, uns unbewußte Intelligenz durch
Hellsehen, Fernwirken und Doppelgängertum äußert. Ein feinstofflicher
Körper, in unserem irdischen Leibe wirksam, der Astralkörper
, bildet, wie bei den Erscheinungen des Doppelgängertums,
so auch nach dem Eintritt des Todes den Träger unserer Seele,


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