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Lomer: Kommende kosmische Katastrophen?
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bekannt zu machen, um für unsere Wissenschaft vollkräftige
Beweisfälle zu schaffen.
In Folgendem will ich zwei Träume erzählen, die mir
und meiner Frau widerfahren und in Ansehung ihrer Eigenart
und Seltenheit der Wiedergabe wert sind. Vorweg sei
bemerkt, daß wir Eheleute beide seit Jahren Wahrträume
auf den verschiedensten Gebieten, auch auf politischem,
haben.*) Nur daraufhin findet diese Veröffentlichung statt.
1. Traum meiner Frau vom 16. II. 19.
»Ich bin mit unserer guten Bekannten, Frau H. in der
Küche eines fremden Hauses, trete ans Fenster und sehe
am Himmel zwei Schwärme von Steinen näherkommen;
große und kleine, aus einigen sprüht Feuer. Ich rufe erstaunt
: „Was ist denn das?* Worauf Frau H. versetzt:
„Dann bleibt von uns keiner übrig!* Inzwischen sind
die Wolken bis über« Haus gekommen; man hört, wie die
Steine das Haus durchschlagen. Wir alle flüchten auf die
Straße, wo ein anhaltender Regen von feinen Steinen auf
uns niedergeht. Meine Hände brennen und zeigen auf der
Rückseite schon ganz rote Stellen davon. Große Steine
haben mich noch nicht getroffen, und ich breite die Hände
schützend über den Kopf; komme dann an eine Straßenecke
und suche unter Busehv^rk Schutz. Kurz ehe ich untertrete
, streift ein großer Stein meine Hand, jedoch ganz sacht,
ohne mich zu beschädigen. Ich &>agte dann zu jemand:
„Meinen Mann werde ich nun nicht mehr sehen!* Dabei
weiß ich, daß er im Hause ist, sieh aber auch nicht retten
kann, da alle zu Grunde gehen müssen.*
IT. Mein Traum vom 30. IV. 19.
Im Vorzimmer des mir wohlbekannten Apothekers B.
;** N., das aber ganz verändert aussieht, finde ich drei Musikanten
, angeblich alte Bekannte. Ich schüttele ihnen die
Hand und rede sie an. Darauf sagt einer: „Wir sagen uns
doch jetzt alle: Du!* — Draußen im Vorgarten sehe ich
drei bis vier weißgekleidete junge Leute und Knaben durch
die Luft fliegen. Einen kleinen, weißgekleideten Pikkolo,
der im Zimmer ist, hebe ich hoch und sage: „Du bist auch
solch ein kleiner Engel!* —
Dann stehe ich plötzlich vor dem Hause und sehe mit
Entsetzen, daß am westlichen Himmel eine schwere Gewitterwolke
— es kann auch eine Dampf-Rauchwolke sein — steht.
*, Kin Teil davon ist in meinem „Traumspiegel" (beim Verlag
Oswald Mütze, Leipzig, vorrätig) veröffentlicht, ein weiterer wird im Laufe
dieses Tahres in einem aw#4ten Traumbuch veröffentlicht werden.
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