Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 422
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0426
(22 Psychische Studie» XL VI. Jahrg. Heft (Auarunt 1919.)

daß durch des Grafen Worte Justinus und Theobald Kerner voreingenommen
und beeinflußt sind, ist gewiß richtig, reicht aber
m. E. zur Erklärung des verhängnisvollen Einflusses des Bildes
nicht aus. Der in dem Schrifttum der Wissenschaft vom Ueber-
sinnlichen einigermaßen Bewanderte weiß, daß manche Orte und
Dinge günstig oder unheilvoll wirken können, wenn in ihnen gewisse
geistige Kräfte aufgespeichert sind. Ich erinnere an die
Reliquienverehrung in der katholischen Kirche, an Amulette u. a.
Auch die Spukerscheinungen gehören hierher. Es ist bekannt, daß
der Hellseher und der Somnambule aus einem ihm vorgelegten
Gegenstände Aussehen und Sinnesart der Person, die ihn in Gebrauch
gehabt hat, oft mit vollkommener Genauigkeit erkennen kann.

Deshalb scheint mir die Erklärung richtig, daß der Künstler
oder ein früherer Besitzer des Bildes bewußt oder unbewußt
magisch wirkend dem Blicke der Katze bösartige, den Beschauer
gefangennehmende, ja bis zum Selbstmorde treibende Kräfte verliehen
habe. Der, wie aus dem Buche hervorgeht, keineswegs
abergläubische oder leichtgläubige Theobald Kerner spricht von
einem „unseligen Bann% den das Bild auf ihn ausübte, der in den
übersinnlichen Wissenschaften wohlerfahrene Justinus Kerner nennt
es „dämonisch".

Die einfache Suggestionserkiärung scheint mir schon deshalb
ungenügend, weil die Wirkung des Bildes sowohl auf den Vater
als auch auf den Sohn Kerner erst nach längerer Zeit eingetreten
ist, als des Grafen Worte die Einbildungskraft gewiß nicht mehr
mit solcher Kraft beeinflussen konnten.

HL Abteilung*

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl

Leben in Fortsetzungen,

Einem fesselnden Aufsatz von Dr. Albert Neuburger
in Reelams Universum entnehmen wir nachstehende interessante
Ausführungen zu dieser wissenschaftlichen Frage:

„In Indien soll es gar wunderliehe Heilige, Fakire«
geben. die sieh in eineu eigenartigen Zustand versetzen
können, bei (lern alle Lebeiisfintktionen aufhören. In diesem
Zustande lassen sie sich in die Erde eingraben und bleiben
darin beliebige Zeiten liegen. Gräbt man sie wieder aus,
so kehrt durch die Kraft ihres Willens das Leben zurück:
sie sind wohl und munter, und nichts verrät, daß ihr Dasein
geraume Zeit unterbrochen war. Diese Erzählungen
verlieren an Unwahrscheinlichkeit, wenn wir neuere Er-


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