Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 423
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0427
Neuburger. Leben in Fortsetzungen. 423

gebnisse unserer Forschung betrachten, die zu beweisen
Beheben, daß ein Leben mit Unterbrechung nicht
zu den Dingen der Unmöglichkeit gehört. Durch systematische
Arbeit ist man zu diesem Ergebnis gekommen.
Früher glaubte man, daß die Kälte der Feind alles Lebenden
sei, sie bringe Tod und Erstarrung. Aber schon seit
geraumer Zeit haben hervorragende Forscher, in erster
Linie Raoul Pictet und Oandolle, nachgewiesen, daß
hohe Kältegrade von Lebewesen der verschiedensten Art,
darunter auck vom Menschen, sehr wohl und ohne jede
»Schädigung der Gesundheit vertragen werden können. In
Fortsetzung dieser Versuche hat Paul Becquerei den Beweis
erbracht, daß Getreidekörner lange Zeit der Temperatur
der flüssigen Luft, also Kältegraden von —193 Grad,
ausgesetzt werden können, ohne daß sie an Lebenskraft
verlieren. Sie erstarren, werden glashart, und jede Lebenstätigkeit
höre auf. Nach dem Auftauen aber keimen sie
genau so, als ob sie niemals erstarrt gewesen wären. Die
weiteren Untersuchungen über ihre Keimkraft haben ergeben
, daß diese sich Im Verlaufe von drei Millionen Jahren
bei einer Temperatur von etwa 200 Grad Kälte nur
um eine geringe Spur vermindern würde, sie würde nicht
mehr nachlassen als au einem einzigen Tag, an dem das
Getreidekorn einer Temperatur von -f- 10 Grad ausgesetzt
ist.

Nun ist aber das Getreidekorn kein Mensch, und wenn
man das Leben eines solchen Kornes durch Kälte auf
lange Zeit ohne wesentlichen Schaden unterbrechen kann,
so muß das gleiche nicht auf den Menschen zutreffen. Im
Hinblick auf diesen Einwand wies Becquerel zunächst darauf
hin, daß Oarrei lebende Gewebe tagelang außerhalb
des Körpers lebensfähig zu erhalten vermochte. Wichtiger
aber er*oheinen verschiedene, mit Tieren angestellte Versuche,
Lei denen man Frösche und Fische bei hohen Kältegraden vollkommen
erstarren ließ. Wenn man sie dann unter gewissen
Vorsichtsmaßregeln auftaute, so erwachten sie zu neuem
Leben, sie waren ebenso lebendig und lebenskräftig, als ob
ihr Dasein niemals unterbrochen gewesen wäre. Nun sind
freilieh Fische und Frösche Kaltblüter, und was für sie gilt,
braucht für Warmblüter noch nicht wahr zu sein. Der
Physiologe Bach nie tieff hat nunmehr Warmblüter, und
zwar verschiedene Säugetiere, wie Ratten, Katzen usw., in
der gleichen Weise behandelt, wie dies schon vorher mit
Fröschen geschah. Auch sie erstarrten bei sehr niederer
Temperatur. Wenn man sie jedoch vorsichtig wieder auftaute
, so daß keine Verletzungen der Gefäße auftraten, so


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0427