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434 Psychische Studien. XLVl. Jahrg. 9. Heft. (September 1919.)
Dem unbefangenen Leser bietet diese Literatur nicht viel Er«
freuliehes. Frei nach Goethe läßt ihr Inhalt sich charakterisieren
als „----wenig Klarheit, viel Irrtum, und kein Fünkchen
Wahrheit«
Uns interessiert das tatsächliche Material — wir wollen versuchen
, es dem deutschen Leserkreise näher zu Dringen,
Wenn wir dabei unsere eigenen Versuchsergebnisse etwas
ausführlicher bringen, so geschieht es zum Zwecke, den Weg zu
zeigen, wie die Aufklärung gefunden und andere abzuleiten, eigne
Versuche auf diesem Arbeitsgebiete anzustellen.
Die ganze Darstellung geschah bis zur Aufklärung ganz im Sinne
der Anschauungen der nunmehr wohl verflossenen „Handstrahlenoder
Biozitätslehre", um dem Leser die Freude am Mitfinden der
Aufklärung zu verschaffen und ihn länger an die Frage zu fessein.
Mehlem b. Bonn, 7. Juli 1919. Der Verfasser.
I.
Die erste Nummer seiner wissenschaftlichen Zeitschrift für
Xenologie (erschienen 1899 in Hamburg) eröffnete Herr Dr. Ferdinand
Maack mit einem interessanten Aufsatze, betitelt „Die motorische
Kralt der Handstrahlung.44
Er berichtet darin über ähnliche Versuche von Dr. Kraft (Straß*
bürg), Dr. Jacobsen (Charlottenburg) und Aug. Hager (München),
die von Reichenbachs Odstrahlen ausgehend expeHmentales Material
brachten, das Maack nachprüft und weiter auszubauen verspricht
, Er experimentiert zunächst mit einem Hagerschen Originalapparate
, bestehend aus drei Rädern aus Sonnenblumenmark, einem
leichten Materiale, das jedem zur Verfügung steht.
Es waren ein Scheibenrad a, ein Kugelrad b und ein Ringrad
c von etwa 4*/2 cm Durchmesser, deren Mittelstücke aus einer
Zelluloidplatte ausgeschnitten waren.
Kig. i.
Diese Scheiben balanzieren auf einer senkrecht aufgesteckten
Nähnadel 4—5 cm über einem Tische. Nachdem sie zur Ruhe ge~
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