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Hofmatm: Biostrahlenkraft
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durch waren natürlich alle Einflüsse, die aus der Transpiration
der genäherten Hand stammten, ausgeschlossen. Aus seinen Resultaten
, im allgemeinen bestätigen sie das vorher gesagte, sei
hervorgehoben, daß er zwei verschiedene Biokräfte im menschlichen
Körper annimmt, die der rechten Hälfte und die der linken. Dieselben
sind entgegengesetzter Natur. Die rechte Körperhälfte
speichert ihr Fluidum auf, die linke strahlt es fortwährend aus.
Nach seiner Annahme gibt ein Biometer nur die zeitige Differenz
beider Fluide an; es ist eine kosmische Kraft, die, wie der Weltäther
, alles durchdringt — vielleicht ist es er selber. Es ist ohne
Interesse, heute noch diesen Spekulationen nachzugehen; wir notieren
sie nur der Vollständigkeit halber. Sie sind fast die alte reine
Lehre Mesmers, des Gründers der Lehrevom tierischen Magnetismus.
Dr. P. Joire, Präsident der Societe universelle d'etudes psy-
chiques, gab dem Meßapparate eine bequemere Form. Über einem
Teilkreise schwingt auf einer Nadelspitze ein Strohhalm von 10 cm
Länge, der in seiner Mitte ein Glashütchen trägt. Das Instrument
ist mit einem weiten Uhrglase bedeckt, um Luftströmungen abzuhalten
. Beim Nähern einer Hand findet man nach Verlauf einiger
Minuten in den meisten Fällen eine ausgesprochene Anziehung der
Nadel, bis zu 15, 20, ja 50°. Joire nennt den Apparat „Stheno-
meter" und die Angaben betrachtet er als direkten Ausdruck der
force psyehique der Versuchsperson. Wir gehen nicht auf seine
Ausführungen ein, weil wir später dasselbe nochmals ausführlich
zu sagen haben werden. Nur sei bemerkt, daß er als Arzt allerlei
Schlüsse über Gesundheit und Leiden seiner Patienten daraus entnehmen
will.
J. Thore veröffentlichte 1887 Versuche mit einer anderen
Vorrichtung. Sie besteht aus einem, an einen Kokonfaden hängenden
Elfenbeinzylinder von 24 mm Länge und 5 mm Durchmesser.
Der Faden muß genau durch die Axe des Elfenbeinzylinders gehen.
Nähert man diesem Zylinder einen zweiten, der senkrecht auf
einem Fuße steht, so beginnt der erstere in der Richtung des Uhrzeigers
zu drehen.
Alle Vorsichtsmaßregeln zum Abhalten der Luftbewegungen
sind natürlich zu treffen. Nach Thore hängt die Geschwindigkeit
der Rotation ab von der Länge der Zylinder, ihrer gegenseitigen
Annäherung und dem Durchmesser des hängenden Zylinders.
„Sie ist direkt proportional der Länge, umgekehrt der des Zylinders
und scheint schneller abzunehmen, als dem Gesetze von dem
Quadrate der Abstände entspricht."
Alle Schirme, die zwischen Apparat und Experimentator und
näher als 20 cm vom Apparat abstehen, stören die Bewegungen.
Schirme rechts und links sind ohne Einfluß. Ein halbkreisförmiger
Schirm, der hinter dem Apparate steht, dreht die Richtung der
Drehung um
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