Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 453
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Hechenberg: Der Identitätsbeweis im Spiritismus. 453

ter verstorbener Menschen sind, die erscheinen. Bevor man
zur Geisterhypothese greife, müsse man diese Erscheinungen
aus den Fähigkeiten des lebenden Menschen zu erklären
suchen. Daß es organisierte Gedächtnisbilder gibt,
die vom Medium erzeugt werden, haben wir schon gesehen.
Ebenso haben wir aber auch gesehen, daß Phantome auftreten
, die weder dem Medium, noch einem der Zirkelteilnehmer
bekannt sind, und die sich dann nachträglich
als die mehr oder weniger ähnlichen Ebenbilder eines verstorbenen
Menschen erweisen. Wir haben allen Grund, die
Hartmann'sche Theorie vom rückwärtigen,Telephonanschluß*
unseres Unbewußten ans „Absolute* abzulehnen, da diese
Hypothese erstens unbeweisbar, und zweitens überflüssig
ist, weil sie die zunächst liegende Erklärung des Phantoms
ohne logische Gründe umgeht. Die zunächst nach den organisierten
Gedachte isbiidern sich darbietenden Tatsachen
weisen auf das Vorhandensein von feinstoffliehen, aber
immerhin noch wahrnehmbaren, körperlichen, verstorbenen
Menschen ähnlichen und mit ihnen in allen charakteristischen
Merkmalen übereinstimmenden Wesen. Da diese
Wesen, darüber befragt, von sich aussagen, daß sie die
Geister, die unsterblichen Teile früher uns bekannter Menschen
seien, und wir sie außerdem wiedererkennen, so ist
nach Ausschaltung der sogenannten organisierten Gedächt-
uisbilder gar kein irgendwie vernünftiger Grund vorhanden,
die feinstoffliche, geistige Fortexistenz des Menschen nach
dem Tode zu leugnen. Ebenso ist auch gar kein Grund
vorhanden, diese Erscheinungen ganz willkürlich für unbewußte
Reproduktionen unseres rückwärtigen »Telephonanschlusses
* ans „Absolute* zu erklären, in welchem »Absoluten
* die irdische Erscheinungsform des Menschen sich
irgendwie und irgendwarum eingeprägt hat, und die nun
vom Medium aus irgendeinem unersichtlichen Grunde unbewußt
reproduziert wird, um — man versteht nicht weshalb
— uns zum Besten zu haben. Die Uberflüssigkeit
und Absurdität der Hartmann'schen Theorie liegt daher für
uns klar zutage.

Schließlich kann immer eingewendet werden, daß das
Wesen, das sich manifestiert, überhaupt nicht identisch ist
mit dem Verstorbenen, dessen äußeres Ebenbild es darstellt
. Irgendein Trug- oder Lügengeist hat sich bloß den
Scherz erlaubt den naiven gläubigen Spiritisten anzuführen,
indem er die äußere Gestalt des Verstorbenen angenommen
hat. Diese Möglichkeit kann unter Umständen zugegeben
werden. Wenn aber, wie bei einem wirklichen Identitätsbeweise
, nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren


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