Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 486
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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486 PsyeMsehe Studien* XXVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1919.)

nicht eine 4, m. E# die nächstliegende, berücksichtigt und
deren Unmöglichkeit einwandfrei nachgewiesen ist. — Die
angegebenen Tatsachen brauchen nämlich weder auf Halluzination
, noch auf Wirklichkeit, (»Hyperästhesie der Sehorgane
"), noch auf Hellsehen beruhen, sondern es kann die
ganze Erscheinung — bis zum Beweise des Gegenteils —
auch erklärt werden mit--einem sehr lebhaften Traumerlebnis
. Nichts spräche gegen die Möglichkeit dieser
Tatsache, als die Behauptung der Tochter des Verfassers,
ihr sei die »Erscheinung* auf dem dunklen Wege zum
Zimmer begegnet. — Kein Mensch ist in der Lage, die
Realität der Grundlagen dieser Behauptung nachzuprüfen —
ohne damit selbstredend die subjektive Glaubhaftigkeit der
Dame auch nur im geringsten anzweifeln zu wollen. — Aber
gerade bei der Betrachtung der näheren Umstände, die zum
Beweise der Unwahrscheinlichkeit einer Halluzination angeführt
wurden, kam mir der Gedanke, der sich auf die
kritische Untersuchung ähnlicher „Erscheinungen* stützt,
daß tatsächlich das Fräulein sich in einem Zustande befand,
der zum mindesten Delirien und Bewußtseinstrübungen nicht
ausschließt, da nie zu vergessen ist, daß es niemals bei
Messung von Fieberzuständen auf die Höhe des Thermo-
meterstandes ankommt, sondern, daß erst der individuelle
Maßstab den Grad der Störung und ihrer Auswirkungs-
möglichkeiten bestimmt, sodaß die gleiche Temperatur bei
einem Menschen harmlos, bei dem anderen aber lebensgefährlich
sein kann, da alle unsere Maßeinheiten ganz
willkürlich gesetzte Maßstäbe sind, die den individuellen
Eigentümlichkeiten und Unterschieden garnichtohne weiteres
entsprechen können oder brauchen. — Der Hergang könnte
also auch wie folgt gewesen sein: Das Fräulein, das zweifellos
die Grippe „in den Knochen* hatte, also auch deren
Vorerscheinungen: bleierne Müdigkeit, Kongestionszustände,
erhöhte Temperatur usw., ging mehr oder minder apathisch
zu ihrem Schlafraum. Der Weg dahin hatte sie zweifellos

blemen beschäftigt, und daher Ml weise zu sehr interessanten Ergebnissen
gekommen ist, die ihn etwa der Auffassung Dr. Böhm's in Nürnberg näherstehen
lassen, als der metaphysischen, steht jedoch der Metaphysik durchaus
nicht a priori ablehnend gegenüber, sondern vertritt den Standpunkt, daß ein
großer Teil der Phänomene, die in dieses Gebiet gerechnet werden, immer
noch im Diesseits wurzeln und nach physikalischen oder physiologischen
Gesetzen erklärt werden könne. Er schreibt uns hierzu selbst u. a.: „Es
bleibt dann immer noch genug übrig, das „über unseren Verstand" geht
und dem wir uns in Demut als vor einem Teile des UnbegreifLchen und
Unendlichen beugen müssen. Ich nehme ohne weiteres an, daß Sie in i. Linie
der Klärung der Probleme, als einer Vorbedingung ihrer wissenschaftliehen
Verallgemeinerung und Anerkennung, dienen wollen, und gerne daher auch
kritischen Erwägungen Raum geben." Das ist selbstverständlich 1 Schriftl.


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