Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 491
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

491

gegen die Dogmen der christlichen Kirche lieferte. Selten
ist deshalb ein Forscher so umkämpft gewesen wie er, besonders
in der Zeit um die Jahrhundertwende, als die „Welt-
rätseF noch neu waren und neu auch der Sturm der Empörung
, der sich gegen sie erhob. Die dadurch von ihm
entfesselte Bewegung führte zur Gründung des Monistenbundes
, von dem es aber dann mehr und mehr still geworden
ist im Laufe der Zeit. Aber nicht diese Seite von Haeckels
Arbeit, die er selbst für Philosophie hielt, ist es, auf der
seine Größe beruht. Das Bleibende seines Werkes hat er
nicht für die große Menge der Gebildeten und Halbgebildeten,
sondern für seine Wissenschaft geschaffen auf den weiten
Gebieten der Zoologie. Hier werden, um nur diese auch
in der Ausstattung herrlichen Prachtwerke zu nennen, seine
Monographie der ßadiolarien, seine Arbeit über die Entwicklung
der Siphoncphoren (Quallentiere), in denen sich
in so einzigartiger Weise der .Forscher mit dem Künstler
vermählte, seinen Namen weitertragen durch die Geschlechter
als den eines der größter Entdecker in dieser Welt der niedersten
Tiere. Von dieser konkreten Tatsachenforschung aus
hat Haeckel die während seines Lebens aufkeimende Wissenschaft
der Biologie aufs nachhaltigste und mehr befruchtet
als durch seine theoretischen, in seine naturphilosophischen
Spekulationen unbemerkt hin überfließenden Arbeiten. Was
einst in Tagen heißen Kampfes der Keplerbund gegen die
Aufrichtigkeit des Forschers geredet hat, ist zwar verhallt
und fast schon der Vergessenheit anheimgefallen. Aber
in der Generation der Forschung, die jünger ist als er, ist
die Abkehr von seinen Meinungen schon weit fortgeschritten.
Wegzudenken aber ist Haeckel aus der Geschichte der
deutschen Naturforschung nicht. Er wird unvergessen
bleiben.— Seine grundsätzlich ablehnende Stellung zu unseren
Bestrebungen war schon damit gegeben, daß er „keine Lust
hatte und keine Zeit fand", sich mit okkulten Problemen
eingehender zu befassen, geschweige solche experimentell
zu studieren. Trotzdem anerkennen wir seine hohe geistige
Bedeutung, seinen ehrlichen Forschungstrieb und vor allem
seine edle und aufrichtige Begeisterung für die höchsten
Ziele menschlicher Bildung. Das Licht, das er in weitesten
Volkskreisen zu verbreiten bestrebt war, wird ihm jetzt
wohl selbst leuchten und den richtigen Weg zur Vollendung
zeigen.

c) Forschungen auf dem Gebiete der Tiefenpsychologie.

Durch die Versuche, die in der Nürnberger „Gesellschaft
für wissenschaftliche Erforschung ,okkulter* Erscheinungen"
vorgenommen wurden, konnte ein wandfrei festgestellt werden,


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