http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0505
Hof mann: Biostrahlenkraft.
501
ins Gleichgewicht zu bringen, aber ganz wenig Aufmerksamkeit
genügt, sie so mit der Feile, mehr schabend als feilend vorangehend
, zu bearbeiten, daß sie als Drehkörper dienlich werden
können.
Einen aus einem leichten, aber starren Gewebe von elektrolytischem
Kupfer hergestellten Zylinder von 6 cm Durchmesser
und 6 cm Höhe gelang es auf keine Weise, mit den Handstrahlen
in Drehung zu setzen, obschon
er durch den geringsten Luftzug
in Bewegung kam. Sein Gewicht
war gering und mit den viel
schwereren Tortenformen nicht zu
vergleichen. Er war sehr gut
im Gleichgewicht und balanzierte
sehr schön auf einer Nadelspitze.
Der Grund zum Nichterfolge lag
wohl in der Weichheit des Materials
, welches den geringen Impulsen
der Handstrahlen nachgab
und sie durch die Zwischenräume Fig. u.
hindurchstrahlen ließ.
Anstelle der vertikal stehenden Zylinder kann man auch horizontal
liegende nehmen, z. B. zwei zylindrische Röhrenstticke durch
einen Strohhalm vereinigen lind um eine durchgesteckte Nadel
rotieren lassen. Zur Fertigung der Zylinder kann man mit Vortei
Postkarten oder Paketadressen-Formulare gebrauchen.
Diese Formen bieten aber Für die Erforschung der „Frage"
wenig Interesse, weil die „Bestrahlung" durch die Hand keine
kontinuierliche gleichmäßige ist, sondern je nach dem Nähern und
Entfernen der Zylinder von der Hand variiert.
Aber einer nicht unwichtig erscheinenden Beobachtung sei
gedacht, die verschiedene meiner Freunde beim Laufenlassen solcher
„Zylindernadeln" ganz unabhängig voneinander machten: Sie erklärten
fast immer in gleichen Worten, sie hätten ein Gefühl eines
leichten Windes gehabt, der je nach dem Näher- oder Entferntsein
der Enden des Zylinders leiser oder stärker gewesen sei.
Statt runder Formen kann man auch eckige nehmen. So gelingt
es ganz gut, eine kubische kleine Kakesschachtel, deren
Deckel sauber abgeschnitten wurde, so mit einer Nadel in der
Mitte des Bodens zu durchstechen, daß sie fest darin stecken
bleibt und nun auf dieser sich unter dem Einfluße der Hand dreht,
ins Laufen zu bringen. Natürlich ist dies kein Gegenstand für
ernste Versuche; weil sich die Entfernung der Schachtel von der
Hand fortwährend ändert, läuft sie unregelmäßig und schwankend,
man kann geradezu sagen launenhaft. Um die Nadel in solchen
oben geschlossenen Apparaten haltbar und sicher zu befestigen
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0505