http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0517
Hof mann: Biostrahlenkraft.
513
Man setzt sich genau in der Richtung der Achse des Zwischenraums
des Apparates an den Tisch und wartet, bis das System ganz
in Ruhe gekommen ist.
Berührt man jetzt mit der rechten Hand die Außenkante des
rechten Kartons in der Mitte, so wird das vordere Ende der Röhre
nach rechts gezogen. Zieht man die Hand zurück, so nimmt die
Röhre ihre alte Stellung wieder ein. Berührt man die linke Außenkante
des linken Kartons mit der linken Hand, so wird das vordere
Ende der Röhre nach links abgelenkt, nimmt aber wieder sofort
ihre neutrale Lage ein, sowie man die Hand losläßt. Berührt man
gleichzeitig die entsprechenden Stellen des Kartons mit beiden
Händen, sc stellt sich die Röhre nach der Differenz der beiden
Handkräfte ein und kehrt zu ihrem Normalplatz wieder zurück,
wenn beide Hände gleichzeitig loslassen.
Dieser Apparat erschien unsern französischen Freunden geeignet
, als Meßapparat zu dienen, da er sowohl die Kräfte der einzelnen
Hände, als die Differenzwirkung der beiden anzeigt.
Als besonders interessant ist die Wirkung des Zwischenraumes
zwischen beiden Kartons aufgefaßt worden, der ähnlich einer Federkraft
nach jedem Versuche die Papierröhre in ihre Nullstellung zurückführt
. „Gelänge es, sich über Normalien zu einigen, so könnte
diese Vorrichtung berufen erscheinen, noch eine gewisse Rolle zu
spielen.*
V.
Die messenden Versuche mit dem Drehkörper erfordern einen
gewissen Zeitaufwand wegen des langwierigen Zählens der Umdrehungen
, der nicht jedem zur Verfügung steht, ich versuchte
deshalb, die Kraft, welche die Hand „ausstrahlt", in anderer Weise
zu messen.
Mit welcher konstanten, leicht zu beschaffenden Gegenkraft
sie zu vergleichen sei, stand von vorn herein fest. - Da eine
mechanische Kompensation durch Federwirkung oder Torsionskraft
— wegen der sehr schwierigen Herstellung und Justierung der erforderlichen
Instrumente ausgeschlossen erschien, blieb nur der
Magnetismus als solche übrig.
Diese Vorfrage gelöst, war die Konstruktion des Meßinstrumentes
gegeben. Fig. 25.
Es mußte bestehen aus einem Drehkörper D, dessen Aufhängestrohhalm
einen leichten Kompaß-Magneten trug, der unter der
Richtkraft eines in bestimmter Entfernung aufgestellten Hufeisen-
M (oder vielleicht besser Stab-) Magneten seine Normallage festhielt
. Durch Annähern der Hand wird dem Drehkörper eine Rotationskraft
erteilt, die man an der Ablenkung des Indexes aus der
Normalrichtung auf einem Teilkreise messend verfolgen kann: Sorge
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0517