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514 Psychische Studien. XLVL Jahrg. 10.-11. Heft. (Okt.-Nov. 1919.)
war zu tragen, die zu untersuchende Hand 'stets in gleiche Entfernung
von dem Drehkörper zu bringen.
Der Apparat nahm auf diesen Grundzügen eine sehr einfache
Gestalt an. Auf einem viereckigen Grundbrette erhebt sich ein
von 8 Glasstäben getragener Teilkreis. Im Zentrum desselben befindet
sich eine Holzsäule, die die zentrale Nadel eingelassen trägt.
Der Drehkörper hat statt wie seither 70 mm 100 mm Höhe, weil
Platz zum Einführen der ganzen Hand zu schaffen war, die natürlich
gänzlich unter dem Teilkreise den Drehzytinder umfassen muß
und dann, weil durch die tragenden Teile des Teilkreises einige
weitere Millimeter Höhe verloren gehen.
Fig. 25.
Unser Strohhalm, an dem der Drehkörper hängt, wird in der
Mitte zerschnitten und durch eine einfache Kompaßnadel mit Achathütchen
(die von mir benutzte Nadel hat 30 mm Länge) beide Hälften
wieder vereinigt. Die Nadel wird mit etwas Siegellack in den
Halmen festgelegt.
Der Drehkörper schwingt innerhalb des Teilkreises ganz leicht
unter dem Einflüsse des Erdmagnetismus. Sowie man aber den
Richtungsmagneten, dessen wirkender Schenkel 150 mm vom Zentrum
des Teilkreises entfernt auf einer Holzsäule aufgestellt wird, nähert,
werden sie zu kurzen Pendelungen, die schnell zur Ruhe kommen.
Durch Anlegen der Hand an die Trageglassäulen wird dem Drehkörper
ein Drehmoment erteilt, dessen Wirkung auf der Teilung
abgelesen werden kann.
Auf diese Weise kann man, wie zu erwarten war, sehr schnell
eine große Menge verschiedener Leute auf ihre Handstrahlenkraft
untersuchen und wurde dem Instrumente deshalb der Name „Ma-
nubiometer" beigelegt
An Stelle des Teilkreises läßt sich mit Vorteil eine Millimeterskala
verwenden. Nattirlich muß alsdann die Nadel durch einen
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