Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 532
(PDF, 171 MB)
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582 Psychische Studien. XLV1. Jahrg. 10.41. Heft. (Okt.-Nov. 1919.)

Doch nun zu meinem Thema zurück! Davon abgesehen,
daß schon einzelne der Berichte über die Sitzungen mit
Elisabeth d'Espörance so beschaffen sind, daß es als der
nackte und blanke Unsinn erschiene, wollte ich an
der Richtigkeit. Glaubwürdigkeit und dem wesentlichen
Kerne dieser Darstellungen Zweifel hegen, so käme ich zu
den seltsamsten Künsteleien, wollte ich nun das
alles: die Berichte der Augenzeugen, die Aussagen des
Mediums selbst, die Photographien, die ich so und so oft
betrachtete, in der Weise zu erklären suchen, daß ich
irgendwelchen Betrug dahinter suche. All das ergibt ein
natürliches Bild der Uebereinstimraung! Daran ist
also kein Zweifel, daß der Tod uns die Pforte öffnet
zu einem andern Dasein; kein philosophischer Zweifel kommt
auf gegen die Ueberzeugungskraft der Tatsachen, in welchen
wir den Ausdruck einer treu gesetzmäßig wirkenden
Naturordnung sehen. Ich sehe darum auch zunächst
keinen Grund, für dieses andere Dasein eine zeitliche
Grenze zu setzen! Verstehe ich dieses andere Dasein?
Wieviel Rätsel mögen sich auch da für uns bieten! Soviel
ich weiß, nimmt die katholische Kirche an, daß, was einmal
Leben empfangen habe, fortlebe. Zu einer Bestätigung
dieser Meinung, wenn sie bestehen sollte, könnte man durch
die Tatsachen des Spiritismus geführt werden. Da ich
«lie Beobachtung zu machen geglaubt habe, daß die
allermeisten Ehen durch eine Art natürlicher gesetz-
mäßiger Bestimmung zustande kommen, so könnte dieser
Punkt zum Glauben an eine Vorherbestimmung
führen. Neu ist dieser Gedanke nicht! Schon im Klop-
stoek'schen Dichterkreis war es Sitte, die vorausbestimmte
Geliebte zu besingen! Nach meiner Umschau paßten von
hundert Fällen in fortschreitender Progression je vier und
vier und vier Ehegatten in einer Weise zu einander, daß
ich darüber erstaunte: bis das Hundert voll war! Auch eine
Ehe, die geschieden wurde, scheint mir doch gleich den
andern eine natürliche oder vorausbestimmte Ehe gewesen
zu sein; das kann ich bis zu mehreren Gliedern hinauf
verfolgen. Vielleicht würde es sich lohnen, einmal diesem
Gedanken nachzugehen! In dieser Hinsicht kenne ich die
'frappantesten Fälle, und selbst weite Entfernungen
scheinen keine Rolle zu spielen, wenn die Paare sich finden
sollen! Anlagen, Beruf, Freunde, verwandte Strebungen
u. a. m. scheinen dabei eine Rolle zu spielen, so daß man
wohl hin und wieder glauben könnte, wir seien wie Marionetten
in der Hand eines die höchste Voraussicht bewährenden
Spielers, über das Leben nach dem Tode aber


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