Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 553
(PDF, 171 MB)
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Vogl: Hellsehen.

ÜB

Ich versage es mir, auf den Orakelspruch und die seiner
litterarischen Verwendung zugrunde liegende Stimmung einzugehen
, aus all dem leuchtet wieder eine auch schon früher
(z. B. gegen Berthof) wahrzunehmende Empfindlichkeit durch.
Ein solcher Ausspruch mag bei einem Medium verständlich
sein, was soll aber seine Verwendung in einer sachlich sein
sollenden Polemik? Ich komme mir in dieser Rolle eines
Wegelagerers ordentlich komisch vor, — Als Ergebnis unserer
Polemik darf jedenfalls gebucht werden, daß die Strahlungsphysik
„zunächst zurückgestellt werden kann" und also
den Rückzug angetreten hat. „Totschlagen* wollte ich Herrn
Dr. Böhm nicht» [Hiermit erklären wir diese Auseinandersetzung
zweier gleich geschätzter Mitarbeiter für geschlossen.

_ Schrift!.]

Hellsehen.

Von Dr. C. Vogl.

Unter Hellsehen (Hellhören usw.) ist jedes Wahrnehmen ohne
Hilfe der uns bekannten Sinneswerkzeuge zu verstehen, im besondern
ein solches Wahrnehmen auf weite räumliche oder zeitliche
Entfernung; also ein gewisses souveränes Schalten und
Walten über Raum und Zeit. Aber auf die Weite der Entfernung
wird es nicht ankommen. Auf gewohntem Wege unerklärlich ist
nicht nur das Schauen Swedenborgs von Gothenburg nach Stockholm
, sondern ganz ebenso das Lesen von Schriften, die man einer
Somnambule auf die Stirn oder auf die Herzgrube legt, noch dazu
vielleicht in einem verschlossenen Umschlag, sodaß sie die Schriftzüge
unmöglich mit den natürlichen Augen wahrnehmen kann.
Ebensowenig kommt es prinzipiell darauf an, ob es sich um Jahre
oder um Bruchteile einer Sekunde handelt.

Ich brachte im Oktoberheft vorigen Jahres einen Fall von
primitivem Hellsehen meines ältesten Sohnes. Diesmal sei es mir
gestattet einen ähnlichen zu berichten, den mein jüngerer Sohn an
sich selbst zu beobachten Gelegenheit hatte. Solche einfache
Fälle scheinen mir gerade recht wertvoll, weil häufig vorkommend,
gewiß viele häufiger als man gemeinhin annimmt, — man muß nur
die Aufmerksamkeit und das Interesse weiter Kreise darauf lenken.
Mein siebzehnjähriger Sohn, Obersekundaner, ideal gesund, groß
und kräftig, eilt eines Tages, Ende November vorigen Jahres, eine
steinerne Treppe hinunter (in den Garten) und fällt. Während des
Fallens sieht er ganz deutlich die Innenfläche seiner linken Hand
vor sich mit herausgerissenen Hautfetzen am Daumenballen. Er
denkt: „Na, das kann ja gut werden". Wie er nun nach dem Fall
seine Hände besieht, so ist alles mit Schmutz bedeckt und da er
auch keine Schmerzen verspürt, so freut er sich, daß seine „Vision",


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