Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 554
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0558
m Psychische Studien. XL VI. Jahrg. 10.41. Heft. (Okc-Nov. 1919.)

wie er es selbst nennnt, eine Täuschung war. Als er aber den
Schmutz abwusch, da zeigte sich tatsächlich eine Wunde an der
nämlichen Stelle, ebenso groß und genau so aussehend wie er es
während des Falles geschaut hatte: ein in Dreiecksform herausgerissenes
Stück Haut am Daumenballen der linken Hand. — Er
spricht mir seine Verwunderung aus, daß er in der so kurzen Zeit
eines Sturzes das alles wahrnehmen konnte. Auf besonderes Befragen
führt er weiter aus: „Während des Fallens hatte ich meine
Augen auf den Boden gerichtet und ich dachte an nichts, bevor ich
die Vision hatte. Meine Hände hatte ich vorgestreckt und da die
Handfläche dem Boden zugekehrt ist, so konnte ich meinen Daumenballen
doch gar nicht sehen."

Also: Hellsehen mit zeitlichem Vorwegnehmen der Wirklichkeit
! Aber, was ist Wirklichkeit?: Magische Schöpferkraft der
verborgenen Seite der Seele!

Noch einmal „Halluzination oder Wirklichkeit?"*)

Von Dr. Carl VogL

Nichts kann mir wünschenswerter sein, als ein reges
Eingehen auf meine Veröffentlichungen, die ich allemal zur
Diskussionn gestellt wissen möchte. Freilich die vom Herrn
Kritiker im Septemberheft gebrachte vierte Erklärungsraög-
lichkeit für das in Bede stehende Erlebnis meiner Tochter
kann mich nicht überzeugen* Abgesehen davon, daß meine
Tochter mit aller Sicherheit und Entschiedenheit die Erklärung
durch einen Traum abweist, möchte ich den Herrn
Kritiker fragen, ob es ihm schon begegnet sei, daß er Träume
auch nach dem Erwachen noch für Tage^wirklickkeit
genommen hätte **) Daß man während des Schlafes selbst bisweilen
ungewiß ist, ob man träumt oder „wirkliches* erlebt
und dabei sogar durch allerlei Kontrollen sich zu vergewissern
sucht, weiii ich aus eigner Erfahrung sehr wohl. Ich träume
sehr oft und manchmal außerordentlich lebhaft und beobachte
und experimentiere gewissermaßen auch im Traume.
Aber niemals noch ist es mir passiert, daß ich nach dem Erwachen
im Zweifel gewesen wäre, ob ich geträumt oder aber
wach erlebt habe; sowie ich die Augen auf tue, bin ich meiner
Sache sicher. Auch die Primitiven verwechseln keineswegs
Traumerlebnisse und Wacherlebnisse miteinander, nur daß sie

*) Im Juli-Heft ist in meinem Artikel „Halluzination oder Wirklichkeit
S. 367 Zeile 8,9 v. o. zu lesen; „Erscheinuogsreihe" statt „Erkennung«»
reihe". V.

**) Daß das vorkommt, kann ich aus eigener und vielfacher fremder
Erfahrung bestätigen, besonders wenn es sich um eine neue geistige Anregung
handelte. — Mai er.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0558