Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 569
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht.

569

Ton der Trompete nicht vertragen konnte. Der amerikanische
Schriftsteller Biunt fällt in Ohnmacht, wenn er einen Pfirsich berühren
soll, oder einen anderen diese Frucht berühren sieht.
König Ludwig IL von Bayern bekam ein nervöses Zittern, wenn
in seiner Nähe sich ein Bernhardinerhund befand. Zu den allgemein
bekannten Idiosynkrasien nervöser Menschen gehört die Unfähigkeit,
das Knirschen einer Gabel über eine Tellerfläche, oder das
Schneiden eines Korkes mit anzuhören, und in dasselbe Kapitel
gehört auch die Seekrankheit, die gewisse Personen schon befällt,
wenn sie vom Lande aus ein Schiff auch nur sehen. Der Ekel
vor Spinnen und Fliegen ist auch ziemlich häufig, und weibliche
Personen, die beim Anblick einer Raupe in Ohnmacht fallen, sind
keine Seltenheit. Im übrigen braucht man sich darüber nicht weiter
zu wundern, denn selbst die mächtigsten Tiere — Löwe und
Elefant — haben eine geradezu unüberwindliche Idiosynkrasie gegen
die Maus, und namentlich der Elefant bekommt förmliche Tobsuchtsanfälle
vor Angst, wenn eine Maus an ihm vorbeiläuft. Und auch
bei den niederen Tieren findet man Idiosynkrasien, so stülpt sich
die Holothurie sofort um und entleert ihren Inhalt, wenn eine Seespinne
an ihr vorüberkriecht. Das Wesen der Idiosynkrasie ist
noch nicht endgültig erforscht. T. Chr.

Literaturbericht.

Nachstehend besprochene Werke sind zu Originalpreisen durch die Buchhandlung
von Oswald Mutze, Leipzig, Lindenstrafie 4, zu beziehen.

Bücherbesprechung.

Grundzüge"der Psychologie von Hermann Ebbinghaus. Erster Band.
Vierte Auflage bearbeitet von Karl Bühier. Leipzig. Verlag Veit
u. Co. 1919. 791 Seiten. Preis (inkl. Verlags-Teuerungszuschlag)
M. 3'j.40.

Das bekannte Werk von Ebbinghaus stellt das umfangreichste
der psychologischen Lehrbücher dar. E3 ist von dem jetzigen
Herausgeber mit Sorgfalt dem heutigen Stande der Wissenschaft
angepaßt worden, sodaß es jetzt wieder einen sehr zuverlässigen Bat-
geber in allen Kragen der wissenschaftlichen Psychologie darstellt.
An vielen Stellen merkt man die bessernde Hand des Herausgebers
wie z. B. beim Geruch, wo die grundlegenden Forschungen von
Henning ausführlich berücksichtigt sind. i)a keine grundstürzenden
Aenderungen an dem Buch vorgenommen worden sind, so erübrigt
sich eine genauere kritische Besprechung. Nur einige Bemerkungen
seien gemacht, mit denen das Werk nicht herabgesetzt werden soll.
Es ist bei solchen Büchern, die nach dem Tode des Verfassers von
andern bearbeitet werden, immer ein schwieriges Problem, wie weit
der Bearbeiter in das Gefüge eingreifen soll, es wird leicht die Einheit
gestört. Gleichwonl darf man wohl sein Bedauern aussprechen,
daß Bühler in der Frage des Verhältnisses von Leib und Seele nicht
seine Ansicht, wenn auch nur anhangsweise, dargelegt hat, zumal
wthl zweifellos diese Ansicht der Wechselwirkung in letzter Zeit
an Baum gewonnen hat. — Vielleicht wäre es bei dem ohnehin so


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