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Hofm&nn: Biostrahlenkraft 581
in unserer Abbildung sind die Schwingungsrichtungen des
Metronoms durch Doppelpfeile versinnbildlicht.
Statt des Metronomzeigers kann man zur Erzeugung der Pui-
sationen einen 3—4 m langen Messingdraht von 2!/2 mm Durchmesser
verwenden, den man einseitig an den Halbzylinder anlötet,
und mit der andern Seite in einen Schraubstock einspannt; durch
Reiben des Drahtes zwischen Daumen und Zeigefinger, die mit
Kolophonium bestrichen sind, erzeugt man in dem Drahte Longi-
tudinalwellen von 1—2 Schwingungen in der Sekunde, welche sich
über den Haibzylindcr ausbreiten und ihn in ebensolche Pulsationen
versetzen.
Die Drehung erfolgt stets in der Richtung vom angeschraubten
zum freien Ende des Blechstreifens — also genau wie bei der
Hand, wo die Drehung von der Handwurzel zum Fingerende erfolgte
. Diese Methode erlaubt es, den Einfluß des einfachen Metronompulses
auf die Umdrehungsgeschwindigkeit des Zylinders sehr
leicht festzustellen
Es wurden gefunden bei einem Drehkörper von 1 Gramm
Gewicht: bei 46 Pulsen pro Minute 23/4 Drehungen,
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Es steigt somit die mechanische^Wirkung einfach proportional
der Pulsfrequenz.
Da nun zwischen dem künstlichen Pulse und dem Handpulse
ein großer Unterschied herrscht, ist anzunehmen, daß die kleinen
Höcker der Pulskurve als beförderndes Agens mitzurechnen sind.
Interessant ist die Wirkung der Schläge auf das „freie" Ende
des Halbzylinders bei C zu beobachten. Anfänglich sucht der Drehzylinder
in umgekehrter Richtung zu drehen, dann werden aber
die Resonanzschläge, die vom Btfestigungsklotze zurückkommen,
mächtiger, und nun beginnt der Drehzylinder rechtläufig sich zu
bewegen. — Es kann sogar, wenn der Halbzylinder genau in 2/a
seiner Höhe angeschlagen wird, zum gegenseitigen Vernichten der
direkten und der reflektierten Pulsschläge kommen und bleibt der
Drehzylinder wie angenagelt stehen; sowie aber der Anfangspunkt
sich etwas verschiebt, was bei dem, mit abnehmender Federkraft
des Metronoms sich häufiger zeigenden, unregelmäßigen Gange
vorkommt, dann tritt entweder die direkte oder die reflektierte
Pulswelle in den Vordergrund und beeinflußt den Gang des Drehzylinders
jeweils in ihrem Sinne.
Bei den bisher beschriebenen Versuchen waren 5 cm des
Drehzylinders vom Blechhalbzylinder umgeben. Stellte man jenen
höher auf, so daß nur 1,5 cm davon umschlossen waren, so sank
die Umdrehungszahl auf ein Drittel der den obigen Pulsen entsprechenden
; womit direkt zahlenmäßig die Wirkung der pulsierenden
(„Blech-") Hand ausgedrückt wird.
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