Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 614
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0618
614 Psychische Studien, XLVI. Jahrg. 12. Heft (Dezember 1919,}

beschäftigen. Von Gedankenübertragung ohne Stoffesvermittlung
darf man wohl gar schon vermutungsweise
sagen, daß es sie wohl rgeben'* möchte. Und von welch*
ungeheuerer Bedeutung für alles Wissen, also auch für das
Metaphysische wäre schon ihr sicherer Nachweis: würde
er doch die seelische Vereinzelung, das seelische Nuraufsich-
gestelltsein der Person durchbrechen, diese so ganz und
gar rätselhafte und angesichts der aus anderen Gründen
notwendigerweise anzunehmenden Lehre von der Ganzheit
alles Wissens so völlig unverstandene, heute noch als solche
bestehende „Tatsache* . . . Ich sage nicht, daß es heute,
wo ich dies schreibe, Erfahrungstatsachen gibt, die zur
Annahme zwingen, daß sie von einem verstorbenen Einzelwesen
herrühren. Ich halte vielmehr rundweg alles, was
bisher in dieser Richtung vorgebracht worden ist, nicht für
zwingend. Aber als einer der ehrlich zu wissen wünscht,
freue ich mich der rüstigen Arbeit auf diesem Felde. Denn
hier kann eine Wissensquelle sein.

Und ich wage es rüekhaltslos auszusprechen: ein
einziger ganz sicherer Fall der „Betätigung*4 eines Verstorbenen
würde für die irdischen Menschen mehr bedeuten,
als alles, was bisher die sogenannte Kultur, einschließlich
der Philosophie für sie bedeutet hat Gewiß zeigt schon
die Philosophie, wie sie heute, wo der Materialismus und
der „kritische" Mechanismus überwunden sind, sein darf,
daß Irdisches wenig gilt, und es ist aus dieser Einsicht ein
Aufhören des entsetzlichen Gewaltringens um Macht, das
unsere Zeit der Kriege, Aufstände und \ erschwörungen
ethisch so tief stellt, zu erhoffen. Aber jener eine Fall
einer ganz neuen Art von f,Tatsache* würde dann doch mit
ganz anderer Eindringlichkeit noch den Menschen sagen,
daß ihr wahres „Reich" nicht irgend ein zufälliges, in seinem
Machtgelüst unersättliches irdisches Staatenreich, sondern
daß es nicht von dieser Welt ist1' (S. 3123—25.)

Mit dem Wort: „Prüfet alles; das Gute behaltet!*
könnte man etwa den Standpunkt Drieseh's dem Okkultismus
gegenüber bezeichnen. Es ist zugleich der Standpunkt
Friedrich^ des Großen, der sich bereit erklärte, die Wahrheit
in jeder Form, wie sie ihm auch entgegentrete, wenn
sie nur Wahrheit sei, anzunehmen. Wenn je der Okkultismus
auch nur teilweise die Anerkennung wissenschaftlicher
Kreise findet, werden die Worte Drieschs nicht un-
gehört verhallen. Er wird unter den Vertretern der offiziellen
Wissenschaft als einer der ersten mutigen Vorkämpfer
der Wahrheit erscheinen. Aber auch selbst wenn
sich die okkulten Tatsachen als in der Hauptsache auf


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0618