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Clericns: Ein Spukphänomen.
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ekadh: Schöpfung, eruthadair: Schöpfer, auch an das einheimische
cruth: Gestalt, gedacht werden. Das Armenische
steht auch hier abseits mit aravie: Schöpfer, araradz:
Schöpfung, Zeugung (ob vielleicht der Ararat als Thron des
Schöpfers gemeint ist?). Im Finnischen und Magyarischen
sind die eng verwandten Begriffe Natur und Schöpfung
auch sprachlich verschmolzen: finnisch luoda, anfangen,
hervorbringen, ergibt luonto: Natur; luoja, Schöpfer; luo«
minen: Schöpfung — und magyar. teremni: wachsen (sieh
ausbreiten?), term^szet: Natur; teremtni: hervorbringen,
teremtö, Schöpfer; teremt£s: Geschöpf; daneben von al-
kotni, errichten: alkotö: Schöpfer, Erbauer; alkotmäny
und alkotväny: Schöpfung, Geschöpf (Bau,Verfassung). Im
türkischen jaradylys: Schöpfung, scheint der Grundbegriff
des Zusammenfügens enthalten zu sein. In gehobener Sprache
bedient sich der Türke gern persischer und arabischer Ausdrücke
; so auch persisch äfrinis: Schöpfung; äfrinanda
Schöpfer. Die doppelte Bedeutung des Zeitworts äfridan:
schaffen und loben, ließe sich wohl vergleichen dem deutschen
„erbeben", das ja auch aufrichten und loben bedeuten kann.
Das arabische chalaka: erzeugen, ergibt chalk undchilket:
Schöpfung, chälik: Schöpfer; ehaliket: Geschöpf. Dem
arab. fatara (hebr. pätar) hervorbrechen, entspricht ein
äthiopisches fatar: hervorbringen, wovon fatär: Schöpfer,,
fatret: Geschöpf. Im Hebräischen gehört zu bärä: ssu«
rechtmaehen, böre Schöpfer (syrisch barü j a); ar iah: Schöpfung
. Wie sich nach den Spekulationen der Kabbala zu dieser
Schöpfung der Sinnenwelt die drei anderen Stufen de»
Weltbaues verhalten: jezirah (Formung), ccsiuh (Kunstwerk
), aziiüfc (Ausfluß), das soll hier ebenso wenig besprochen
werden, wie die Erörterungen alter Mctaphysiker
über die Frage, ob als Schöpfer das über das Weltall er*
habene höchste Wesen zu denken sei — oder ein gottähn-
liclier Vermittler — als Demiurg, als Logos, als des Vaters
eingeborener Sohn. Nur die sprachliche Seite sollte betrachtet
weiden. Möge d<r Versuch, die Grundbedeutung
der tiefsinnigen und doch den Begriff nicht erschöpfende».
Worte aufzufinden, nicht ganz mißlungen sein.
Ein Spukphäfiomen.
Von Dr. Clericus.
Von einem Geistlichen der Augsburger Diözese, dem
Pfarrer Sch. von JSL, erhielt ich die folgenden Mitteilungen,
die mir durchaus glaubwürdig erscheinen und in mancher
Hinsicht sehr den von Alois Kaindl in der t Ubers, Welt*
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