Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 18
(PDF, 183 MB)
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13 Psychische Studiea. XLVII. Jahrg 1. Heft. (Januar 1920.;

falls die spiritistische Hypothese einzuräumen. Zur Zeit, da man die
Existenz veridiker Halluzinationen nicht kannte, war man entschuldigt
, aber heute ist dies nicht mehr der Fall Die spiritistische
Hypothese kann auf der Ansicht, daß Halluzinationen dieser Art
existieren, basiert werden. Mit dem Beweis, daß veridike Halluzinationen
existieren, hat man das Tor geöffnet für das Vorkommen
von Phänomenen, welche durch „Spirits'* in solcher Weise erzeugt
werden. Die Bedeutung solcher Phänomene, wenn sie einmal bewiesen
sind, liegt m der kau'salen Aktion einer geistigen
Welt auf die sensorischen Funktionen der
Lebenden. Dies zugegeben—und manche anormale Phänomene
werden einen ganz natürlichen Charakter annehmen.

Der Umstand, welcher all das Verblüffende erzeugt», ist in der
Neigung der meisten Menschen zu suchen, derartige Phänomene
vom Standpunkt eines naiven Realismus anzusehen. Wenn ein
Mann berichtet, einen Geist gesehen zu haben, so nimmt der Hörer
an, daß, wenn nicht subjektive Halluzination vorliegt, der „Geist**
wirklich als solcher gesehen wurde und wenn derselbe Kleider
trug, wie man sie vor 50 Jahren hatte, dann erscheint das Phänomen
so absurd, daß es unglaubhaft ist. Man vergißt stets, daß
man nach der Ursache des Problems suchen muß. Man kann der
Notwendigkeit, die Halluzination zu erklären, nicht entrinnen.
Das Vorkommen von subjektiven Halluzinationen ist bei völlig
normalen und gesunden Leuten kein häufiges Phänomen, wenn es
überhaupt bei solchen eintritt. Es ist eine Ausflucht, wenn man
die Visionen der beiden Damen dogmatisch mit Halluzination erklärt
. Der psychische Forscher wird der Halluzination zustimmen,
aber sagen, daß die Umstände sie als veridik erscheinen lassen; er
schaltet hierbei die Anschauung des naiven Realismus aus und damit
das verblüffensde des scheinbaren Materiellen in diesen Phänomenen
. Man scheitert, wenn man sich lediglich mit der Phrase
„Halluzination" zufrieden gibt.

Wenn man einmal beweist, daß Spirits existieren und daß in
telepathischen Phänomenen veridike Halluzinationen vorkommen,
dann ist die Vermutung der Möglichkeit solcher Phänomene begründet
und ebenso der kausale Einfluß fremder Gedanken auf die
sensorischen Zentren des lebenden Organismus. Auf diese Weise
betrachtet, bieten Phänomene, wie sie die Damen berichten, für
intelligente Leute keine Schwierigkeiten. Die Idealisten in der
Welt sollten die letzten sein, dies zu bestreiten, aber sie sind gewöhnlich
so hohl, daß sie die Anwendung ihrer eigenen Theorien
nicht finden.

Zum Schluß weist Prof. Hyslop darauf hin, daß die beiden
Damen ähnliche Erlebnisse an gewissen Orten in England hatten,
die früher berichtet wurden, Der Forscher betont nochmals, daß


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