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50 Psychische Studien, XLVIL Jahrg. 1. Heft. (Januar 1920.)
Übungen und Briefe auf Familie, Erziehung und Charakterbildung
hebend einzuwirken. Die Briefe werden an die Mitglieder
kostenlos versandt, Sie sollen auf der Auffassung
der Seelenerscheinungen fußen, wie sie Nena vertritt, und
werden jedem, der sich für die Lehre interessiert, reichen
Stoff der Anregung bieten. Die Aufnahmegebühr beträgt
3 M, der monatliche Beitrag 1 M. Interessenten wollen
ihre Anmeldung unter Angabe von Vor- und Zuname,
Stand und genauer Adresse ihres Wohnorts richten an:
das Hauptbüro der Nena-Gastspiele München-Pasing, Villenkolonie
2. Die ständige Adresse Nena's lautet: Harry Re-
nard-Nena, München-Pasing, Langwiederstr. 7. —
Unterzeichneter Schriftleiter, der nun die längst gewünschte
Gelegenheit hatte, die persönliche Bekanntschaft
des überaus sympathischen Mannes, sowie seiner reizenden
Gattin zu machen, fügt diesem in der „Tüb. Chronik" erschienenen
Bericht aus sachkundiger Feder nur noch bei,
daß Nena auch Mitglied einer indischen Geheimloge ist, wo
derartige Experimente durch das Klima, die mehr oder
weniger somnambule Veranlagung der Bewohner, sowie durch
alte f radition magischer Künfte 5 esentlich begünstigt werden.
Die besonders interessanten Versuche mit telepathischer Beeinflussung
teilweise ohne Berührung wurden hier leider
namentlich in der Sonntagsvorstellung durch die Unruhe
eines seine Belustigung suchenden Publikums in dem überfüllten
Museumssaal stark beeinträchtigt. Die Vorsteher
des hiesigen physiologischen Instituts und der psychiatrischen
Klinik haben sich daher zu einer späteren strengwissenschaftlichen
Prüfung im engsten Gelehrtenkreis skeptischer
Sachverständiger erfreulicher Weise bereit erklärt *) Der
Vorstand der G. TT. O. in Nürnberg hat mit Nena schon
früher experimentiert und in Ubereinstimmung mit Prof.
Benedikt (Wien) den wissenschaftlich wertvollen Charakter
seiner Vorführungen und theoretischen Erklärungen anerkannt
.
Inzwischen haben auch Studierende sich mit derartigen
Experimenten befaßt, darunter ein Hilfsarzt C, der folgendes
mitteilt: .Veranlaßt durch die von H. Nena im hiesigen
Museumssaal vollführten telepathischen Experimente versuchte
ich zu Hause solche an mir selbst höchst kritischen
Sinnes vorzunehmen, dabei ausgehend von der Ueberleg-
1mg, daß solche sonderbaren Künste, wenn überhaupt Tasehen-
spielerei fernliegend, von jedermann mit normalen Seelen-
*) Leider haben sich die Verhandlungen Hierüber wieder zerschlagen
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