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58 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar T20.)
wie groß das Interesse für den wissenschaftlich orientierten
Okkultismus ist. — Der Kerner-Bund will nun im Frühjahre
(Beginn Februar 1920) mit einer großzügigen Aufklärungs
-Aktion, die der Popularisierung der modernen
okkultistischen Forschung-dienen soll, einsetzen. Es sollen
in allen Städten Deutschlands größere Vortragsabende mit
Lichtbildern und Demonstrationen abgehalten werden. —
Die Vorträge wollen sich über die neueren Forschungen
auf dem Gebiete der Emanationslehre und des Spiritismus,
l)zw. Mediumismus erstrecken. Auch das Problem des Fortlebens
nach dem Tode soll im Zusammenhange mit der
neuesten geisteswissenschaftlichen Forschung erwähnt werden.
— Ein reiches Material, teilweise in anschaulichen Lichtbildern
niedergelegt, ist vorhanden. Auch auf demonstrativem
Wege werden die nötigen Erläuterungen gegeben.
Es ergeht daher an alle Gesellschaften für psychische
Forschung in Deutschland und in der Schweiz die Bitte,
solche Vorträge vermitteln zu wollen, indem etwa mit Hilfe
eines Konzertbureaus der Vortrag durchgeführt würde. —
Der zweifellos günstige Erfolg dieser Aktion würde in erster
Linie den okkultistischen Vereinen in Deutschland durch
einen Zuwachs von Interessenten und Mitgliedern zu statten
kommen, — Die Vorträge wird der Generalsekretär des
Kerner-Bundes E. Nordberg halten. — Vereine und
Freunde der okkultistischen Forschung, welche solche Vorträge
vermitteln würden, mögen umgehend nähere Mitteilungen
an E. Nordberg, Graz, Steirergasse 50 (D.-Osterreich)
gelangen lassen. Wir empfehlen dieses vielversprechende
Unternehmen angelegentlichst der Unterstützung aller Gesinnungsgenossen
.
c) Zwei merkwürdige Fälle nachträglich bestätigter
Mitteilungen aus spiritistischen Sitzungen berichtete uns Herr
Wilh. Westerop, Pferde-Porträt-Maler in Berlin S. O. 16,
Engel-Ufer 6a I, (dat. 7. XII. 19.) wie folgt:
„Ich darf mir wohl gestatten, einen kleinen Bericht über
eine unserer spiritistischen Sitzungen Ihnen hiermit zur
Veröffentlichung zu unterbreiten. Es handelt sich um eine
Mitteilung meines verstorbenen Sohnes*, der angab, eine
Spielgenossin namens Gretchen mitgebracht zu haben, die
uns «die genaue Adresse ihrer Eltern mitteilte. Recherchen
ergaben, daß die Adresse stimmte und den betreffenden
Eltern tatsächlich in diesem Jahre ein Töchterchen mit
Namen Grete gestorben war. Von den 4 Sitzungsteilnehmern
kannte niemand die betreffende Familie vorher. — Unser
Medium erlebte in Osnabrück, wo es zu Besuch bei seiner
Schwester war, einen ähnlichen Fall. Dort meldete sich
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