Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 70
(PDF, 183 MB)
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70 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 2.-8. Heft. (Febr.-März 1920.>

daß am Tag vor der Erscheinung zum letzten Mal das hL
Abendmahl für Justus gefeiert worden war. Das merkwürdigste
aber ist, fügt Gregor seiner Erzählung an, daß
Copiosus nichts davon wußte, daß wir im Kloster 30 Tage
hindurch das hl. Meßopfer für den verstorbenen Justus dar-
gebracht hatten. — Im Dialog ist natürlich auch eine Aussprache
über die Hölle nicht vergessen und da Petrus sich
äußert, es werde der Gedanke an die jenseitige Verantwortung
Aengstlichen das Sterben besonders schwer machen,,
weiß Gregor wieder einige Beispiele zu erzählen, wonach
ängstliche Fromme in auffallender und außerordentlicher
Weise getröstet wurden. So habe mit ihm ein Bruder Antonius
im Kloster gelebt, der eine hl. Sehnsucht nach dem
Himmel hatte, seine Sünden viel beweinte und über die hl.
Schrift meditierte. Zu diesem sprach in nächtlicher Vision
eine Stimme: „Sei bereit und weil der Herr es befiehlt, so
wandere !* Und da Antonius den Ausdruck „wandern*
mißverstehend meinte, er habe kein Geld zur Reise, so
ward ihm geantwortet: „Was Deine Sünden anlangt, so
sind sie Dir vergeben/ In der folgenden Nacht wiederholte
sich dieselbe Vision. Nach fünf Tagen starb Antonius
unter den Gebeten und Tränen seiner Mitbrüder. Ein
anderer Mönch, namens Merulus, lebte in Gregor? Kloster,
der sich in Gebet und hl. Lesung nicht genug tun konnte.
Dieser sah in nächtlicher Vision einen Kranz von weißen
Blumen vom Himmel auf sein Haupt sich herniederlassen.
Bald nachher erkrankte er und starb heiteren Gemüts.
Als nach 14 Jahren der Abt Petrus, der auf Gregor in
dieser Würde folgte, unmittelbar neben dem Grab des Merulus
sich seine Ruhestätte bereiten ließ, drang, wie er versichert
aus dessen Grab ein solcher Wohlgeruch, wie wenn
eine große Menge duftender Blumen dort angesammelt
wären. ,Und noch von einem dritten merkwürdigen Ereignis
ähnlicher Art weiß Gregor zu berichten: Einem noch
jungen, eifrigen und braven Mönch Johannes erschien
während einer Krankheit des nachts ein Greis, berührte ihn
mit einem Stabe und sprach: „Steh auf, denn diese Krankheit
ist nicht zum Tode, aber sei bereit,* denn lange wirst
Du nicht mehr hier weilen.* Der Kranke, den die Aerzte
bereits aufgegeben hatten, wurde in kürzester Frist gesund.
Er erzählt! len Brüdern' das Vorgefallene und führte die
folgenden Jahre hindurch ein musterhaftes Leben. Als
aber im dritten Jahre ein Mönch im Klosterfriedhof bestattet
wurde, teilte Johannes den Mitbrüdern bleich und
zitternd mit, die Stimme des Verstorbenen habe ihn ge-
rufen. Zehn Tage darauf starb er denn auch an Fieber.


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