Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 109
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Planck: Moderne Wunder. 109

Annahme einer Palingenesie; daß dieselbe schon nahezu bewiesen
wäre, wie manche Spiritisten bzw. Theosophen behaupten, ist doch
wohl nicht aufrechtzuerhalten! Es ist wohl noch so manches, was
nicht hinreichend abgeklärt ist: auch für den, der die umfassendsten
Kenntnisse und das tiefste Verständnis für alle möglichen einschlägigen
Fragen hätte. Sind wir auch nach dem Tode wieder
geist-stoffliche Wesen, gibt es keine immaterielle rein-„geistige"
Wesen, sondern ist nach wie vor beides in uns verbunden — zwei
Enden eines dritten Unbekannten, zwei Gegenpole in einer Einheit,
also weder stumpfer Monismus noch strenger Dualismus, sondern
wie Fr. Th. Vischer meinte: „Polar-Monismus (bzw. Ätherwesen
. Schriftltg.) —, so bin ich zunächst eher an die Unsterblichkeit
zu glauben geneigt. Man vergleiche übrigens S e i 1 i n g :
„Die Kardinalfrage der Menschheit", (Verlag 0. Mutze) und Ludwig
Deinhard: „Das Mysterium des Menschen* (Verlag Otto
Reichelt, Berlin) zwei vorzügliche, schöne Schriften, Frau d'Espe-
rance selbst stellte bekanntlich ihre mediale Gabe der Öffentlichkeit
in uneigennützigster Weise zur Verfügung.

Wenn diese Wunder des Mediumismus wahr sind, so können
es aber die biblischen in gewissem Umfang doch auch sein, mag
auch die Legende manches vergrößert haben. Erfordert nicht die
Logik zu denken, daß der Stifter der höchsten und edelsten Religion
von den vielleicht ewig-unbegreiflichen, geheimnisvollen
Mächten, welche wir hinter den Tatsachen des Lebens vermuten
müssen, von diesen Mächten mit unbegreiflichen, magisch-mystischen
Wunderkräften ausgestattet gewesen sein konnte? Da die
spiritistischen Wunder nachgerade unbestreitbar sind, hat es auch
nicht an Versuchen gefehlt, beide Wundergebiete in Parallele zu
stellen. Auch Theologen haben dies versucht. Sicher ist, daß
der christliche Glaube also durch diese Wunder eher gestärkt werden
kann. Ich selbst betrachte jedoch das ganze „okkulte" Gebiet
als besonders interessant, da es reale Tatsachen bietet; und seine
Glaubensmeinungen bzw. Lebensanschauungen zu bilden, ist dann
die Sache eines jeden einzelnen.

Mich besuchte einmal ein Spiritist, der mir auf diesem Gebiet
gut bewandert zu sein schien; er behauptete, daß Jesus in der
geistigen Welt eine ungeheure Rolle «spiele — woher er dieses
„Wissen*4 hatte, unterließ ich damals ihn zu fragen. Aber das
Christentum müßten wir dann doch wohl nach manchen Anschauungsseiten
reformieren: wenn die andere Welt so viel anders beschaffen
sein sollte! Mein Besucher teilte mir einiges über die
angeblichen Gesetze mit, die in dieser geistigen Welt bestehen
sollen. Er zeigte mir auch interessante mediumistische Photographien
; ich muß es offen lassen, ob es wirklich Anfänge von
zahlreichen materialisierten Geistwesen waren. Ein besonders
interessantes Bild war für mich die angebliche Katie King am


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