Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 127
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Gieseking: Telepathie

127

„Society for Psychical Research** die Telepathie schon längst als
Tatsache anerkannt.

Nach allgemeinen Beobachtungen ist die Telepathie eine
Fähigkeit des Unbewußtseins, die jeder Mensch besitzt, jedoch
wird das Erfühlte nicht jedem Individuum und zu jeder Zeit \oll
bewußt, meistens tritt nur eine gewisse Gefühlsbetonung oder eine
„Ahnung** auf. Nicht verwechselt mit echten telepathischen Vorgängen
, d. h. Vorstellungsübergängen dürfen Willensübertragungen
und das auf feinsten unwillkürlichen Bewegungen beruhende
„Muskellesen** werden.

Auf vielen Gebieten hat gerade die jüngste Zeit eine Änderung
der Anschauungen erzwungen. Die Feststellung des Fernfühlens
, wie es beim Wünschelrutengänger und bei der Telepathie
die Grundlage bildet, erspart ein Umlernen auch den Physiologen
und Psychologen nicht. Andere Zeiten kommen, diese verlangen
ein anders denkendes Geschlecht!

Welche Bedeutung der neuen Erkenntnis zukommt, ergibt
sich aus dem Satze, den im Jahre 1908 Professor Jodl in seinem
Lehrbuch der Psychologie niedergeschrieben hat:

„Wenn eine unmittelbare Gedankenübertragung von einem
Gehirn auf ein anderes ohne irgend wahrnehmbare physische Träger
durch zwingende Beweise anerkannt werden müßte, so würde
dies zu einer gänzlichen Revision unserer Grundbegriffe führen/*
(„Fvänk. Kurier**, Nr. 398, Nürnberg, 1. Sept. 1919.)

Telepathie.

Von Heinrich Gieseking, Münster i. W.

Die „telepathischen Phänomene** wachsen in diesen Tagen
wie Pilze aus der Erde. Es geht wie mit den hypnotischen Experimentatoren
. Alles Geschäft. Und was schon fast geneigt war,
sich unserer ernsten wissenschaftlichen Forschung anzuschließen,
wendet verächtlich dem „Humbug * den Rücken, schüttet das Kind
mit dem Bade aus. .Die Gaukelei, versteckte Gegenstände an der
Hand des Eingeweihten oder kurz hinter ihm her und auf ähnliche
Weise, aufzusuchen, hat natürlich mit Telepathie ganz und gar-
nichts zu tun. Es handelt sich hier um eine mehr als einfältige
Spielerei. Aber es gibt auch eine echte Telepathie, die Gedankenübertragung
auf selbst weite Entfernungen. In einer früheren
Nummer dieser Zeitschrift habe ich an einigen Erscheinungen
nachgewiesen, was wahre Telepathie i«t und daß die Erscheinungen
in meiner Familie häufig sind. Damals handelte es sich um
imein leider heimgegangenes Töchterchen, das als seltene Erscheinung
von aller Welt beachtet wurde, selbst wo Telepathie und
andere seelische Phänomene nicht zur Erörterung standen. —


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