Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 176
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0180
176 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1920.)

tioneii und Geisterphänomene (so glaubte er u. a. mit seiner
verstorbenen Tochter Emilie durch ein Medium zu verkehren),
sondern er war auch, wie sein Biograph angibt, Großmeister
des Ordens der Rosenkreuzer, von dem in der okkulten
Literatur so viel die Rede ist. Wir haben daher eine Anzahl
von Romanen von ihm, die diese Seite seines Denkens
wiederspiegeln: Zanoni, der zuerst unter der Namen Zicci
in der Monthly Chronicle als unvollendete Skizze erschien
(als Roman erschienen 1841, in deutscher Sprache 1842),2)
Eine seltsame Geschichte, Das Geschlecht der Zukunft usw.
Besonders der erste von diesen Romanen, der das Problem
der Mystik selbst in großartiger und großzügiger Weise
behandelt, wird immer Gegenstand der Bewunderung aller
okkultistischen Leser bleiben. Aber es wird auch denjenigen
fesseln, der ohne besondere Interessen an die Lektüre des
Romanes herantritt. Enthält doch die Komposition des
Werkes an sich so manches Rätselhafte, daß es als eine
dankbare Aufgabe für den Literarhistoriker bezeichnet
werden muß, diesen Fragen im einzelnen nachzugehen, zumal
da wir in der erwähnten Biographie manche Angaben
über das Denken Bulwers und seine Forschungen auf okkultem
Gebiete finden, was uns in dieser Hinsicht wertvollen
Aufschluß geben kann. Es sind daher für uns zwei
Fragen gegeben, die wir im folgenden, soweit es geht, beantworten
wollen: Was läßt sich aus dem, was wir aus der
Lebensgeschichte des englischen Dichters wissen, für die
Entstehung seines Werkes schließen und welche Schlüsse
lassen sich umgekehrt aus diesem Romane selbst für Bs.
Leben und Denken machen?

Schon der Anfang des ganzen Werkes ist bezeichnend
genug für seine Geistesrichtung: er spielt auf dem heißen
süditalienischen Boden von Neapel, der schon im Altertum
durch seine Mystik berühmt war. Dort lebt (es möge hier
eine kurze Analyse des Romanes folgen, da ich eine genauere
Kenntnis nur von wenigen Lesern erwarten kann)
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Musiker
Gaetano Pisani, der, so geschickt er in der Ausübung seiner
Kunst ist, doch bei dem Publikum durch seine Schöpfungen
nicht populär geworden ist; denn sein Geschmack geht nur
allzusehr ins Fremdartige und Phantastische und selbst,
wenn er als ehrenwertes Mitglied am Theater San Carlo
tätig ist, bedarf es oft der Weisungen des Publikums, um
aus seinen sonderbaren Variationen, zu denen ihn die Ge-

*2) Der Bespiechung im folgenden liegt die Übersetzung von Leo Nor-
berg zu Grunde, die im Jahre 1905 bei der deutschen Verlags-Aktien-Gesellschaft
erschienen ist.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0180