Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 257
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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hafteste Interesse entgegen, weshalb wir ihn s. Z. als gründlichen
und völlig unbefangenen Kenner der fraglichen Probleme
beim Ausgang des Rotheprozesses um Abgabe eines unparteiischen
, gewissermaßen schiedsrichterlichen Urteils über das Ende
dieser „Tragikomödie" baten, welcher Bitte er mit einem ausgezeichneten
, streng objektiven Leitartikel im Maiheft 1903
(S. 257 ff.) aufs entgegenkommendste entsprach. Er bekämpfte
energisch den Todfeind echten okkultistischen Forschens, den
subjektiven und objektiven Schwindel auf medialem Gebiet, mit
um so größerer Sicherheit, weil er an der eigenen Gattin Clara,
einem ausgezeichneten automatischen Schreibmedium, deren
seelenvolle Poesien in spiritistischen Kreisen wohl allgemein bekannt
sind, die beste Gelegenheit fand, diese außergewöhnlichen
Leistungen an der Quelle zu studieren und animistisch zu erklären
. Placide quiescas!

c) Das Problem der sprechenden Tiere. Einen neuen Gesichtspunkt
, von dem aus eine leichtfaßliche Erklärung des vielerörterten
Problems der sprechenden Tiere möglich wäre, beleuchtet
in der „Umschau in Wissenschaft und Technik", Frankfurt
a. ML, Professor Dr. Konrad Guenther-Freiburg i. Br.
Professor Guenther fiel beim Experimentieren sowohl mit den
KralFschen Pferden, als auch mit dem Hunde Rolf der Frau Dr.
Moekel auf, daß ein einschneidender Unterschied bestand
zwischen den Antworten und Handlungen der Tiere. Wenn man
dem Hunde zum Beispiel aufschrieb: „im Nebenzimmer liegt
etwas zum Fressen für dich", so antwortete Rolf wohl vielleicht
„schmeckt gut" oder ähnliches, unterließ es aber, wie es jeder
Hund tun würde, mit einem Satz nach jenem Zimmer davonzueilen
, um sich diesen Leckerbissen zu holen. Professor Guenther
schließt daraus, daß der Hund, die Aufgaben, die ihm gestellt
werden, nicht mit dem Verstände aufnimmt und mit dem Verstände
löst. Guenther glaubt deshalb an eine mediale Beeinflussung
der Tiere: „Nicht die Tiere sprechen, sondern
es spricht etwas aus ihn^n", sagt Guenther. „Es handelt sich um
eine unbewußte Gedankenübertragimg. Zunächst von der Her-
Irin, dann aber auch von den Umsitzenden auf das Tier; denn der
Hund beantwortet auch Dinge, die seine Herrin nicht weiß. Ja
selbst aus dem Unterbewußtsein des Kreises werden Gedanken
auf das Tier überspringen, das sie als ein Medium aufnimmt
und durch Klopfen zum Ausdruck bringt." Auch die äußere Haltung
der sprechenden Tiere — Rolf zitterte während der Versuche
— die Augen leuchteten, die Pfote hob und senkte sich
langsam, manchmal zuckend, wie getrieben von inneren Gewalten
— bestärkte Professor Guenther in seiner Annahme. Jedenfalls
verdient der Hinweis des Forschers nachdrückliche Beachtung
und sorgfältige methodische Nachprüfung.

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