Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 266
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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266 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 6. Heft. {Juni 1920.)

Erscheinen der ersten Phänomene.

Es war am 10. Januar 1913 abends, erzählt Mme. Lacombe,
als ich meine Freundin, die Gräfin Castelwitsch besuchte. Man
kam auf die psychischen Phänomene zu sprechen und ich schlug
eine Tischsitzung vor. Die Gräfin und die anwesende Mme.
Marie Pousa hatten niemals einer derartigen Sitzung angewohnt
und waren sehr überrascht, in Bälde zu sehen, wie der Tisch
sich bewegte und mit einem Fuß auf dem Boden klopfte. Man
benützte nicht das übliche runde Tischchen, sondern einen viereckigen
Tisch mit vier Füßen, der ziemlich schwer war.

Die Ueberraschung der Damen wuchs, als sie bemerkten,
daß sich durch das typtologische Verfahren eine Personalität
manifestierte, die sich Lemos nannte. Dies war der Name eines
Mannes, der am 23. Dezember 1913, also vor 18 Tagen gestorben
war und welchen beide Frauen sehr gut kannten, während er
mir unbekannt war. Die Manifestation dieser Personalität konnte
ein einlaches Produkt der unterbewußten Phantasie dieser Damen
sein, und ich legte deshalb anfangs der Sache wenig Bedeutung
bei. Als ich aber wahrnahm, daß die Kommunikation gut durch
den Tisch stattfand, bat ich meine Freundin, von Zeit zu Zeit diese
Versuche zu wiederholen, was gerne zugestander, wurde.

Die ersten Sitzungen boten kein besonderes Interesse; der Bericht
beginnt daher mit der fünften Sizung (5. Februar). Im
Laufe derselben fragte ich Lemos, ob er nicht erscheinen könne.
Er antwortete: „Ja, aber später.44 Wir lachten, da wir, die Wahrheit
zu sagen, der Antwort keinen Glauben schenkten.

Am 11. Februar manifestierte sich außer Lemos, der angeblich
speziell für Mme. de Castelwitch kam, eine andere Personalität,
die angab, für mich zu kommen. Sie nannte sich Alfred. Nach
einem Gespräch von einigen Minuten — immer durch Klopfen
mit dem Tisch geführt — fragte ich Alfred, ob er sich nicht anders
mitteilen könne, als typtologisch. Er antwortete: „Ja, aber es ist
zu hell."

Ich war überzeugt, daß sich nichts ereignen würde, denn mit
Ausnahme der Experimente bei Eusapia Paladino hatte ich in den
23 Jahren, die ich mich mit dieser Forschung beschäftigte, kein
besonderes Phänomen gesehen. Auch wafen die Damen Neulinge
in diesen Dingen und ihre medianimen Fähigkeiten nicht
entwickelt. Trotzdefti löschten wir das Licht und ließen nur die
Läden offen, so daß wir uns gegenseitig sehen und alles unterscheiden
konnten, was in dem Zimmer sieh befand.

Wir bildeten „Kette" mit den Händen. Bei Beginn jeder
Sitzung verschlossen wir die Türen, die auf den Gang führen. Es
waren die einzigen Zugänge zu den in einander gehenden Zimmern
, in welchen die Sitzungen stattfanden.


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