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f 296 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1920.)
dicht am äußeren Rand der Pappe in der Mitte befestigt, um als
Stützpunkt für den Zeigerhebel zu dienen. Dann wurden vier
Glasstäbe, 7 Zoll lang und % Zoll im Durchmesser, als Walzen
an verschiedene Stellen dieser Tischpappe gesetzt und die obere
Päppe darauf gelegt; die Stäbe gestatteten jeden gewünschten
, Grad von Druck auf die Pappen, dabei die freie Beweglichkeit
der oberen Pappe auf der unteren nach rechts und links zulassend
. An der Stelle, die der Nadel in der unteren Pappe entsprach
, wurde ein Stück aus der oberen Pappe ausgeschnitten
und dort* eine Nadel befestigt, die nach unten gebogen in ein
Loch am Ende des kurzen Armes am Zeigerhebel hineinragte.
Dieser Teil des Hebels war aus Pappe. Die Verlängerung des
Zeigers bildete ein gerader Strohhalm, 15 Zoll lang. Um die
Bewegung der oberen Pappe auf der unteren zu beschränken,
wurden zwei vulkanisierte Gummiringe so um beide Pappen
herumgelegt, daß sie den Tisch nicht berührten. Diese Ringe
wirkten, indem sie die Pappen zusammenhielten, zugleich als
Federn, und während sie durch den Zeiger die schwächste Neigung
zur Bewegung sogleich zu sehen gestatteten, zeigten sie, ehe
die obere Pappe sich um ein Viertelzoll bewegt hatte, genügend
Kraft, sie von jeder Seite aus zurückzudrücken, um einer starken
seitlichen Bewegung durch die Hand Widerstand zu leisten. Nachdem
alles in dieser Weise hergerichtet war, mit Ausnahme des
fehlenden Hebels, wurden die beiden Pappen durch eine Schnur
zusammengebunden, die parallel zu den vulkanisierten Gummifedern
lief, so daß diese zueinander selbst unbeweglich waren.
Der Apparat wurde dann auf den Tisch gestellt, und der Tisch-
% rücker setzte sich dazu. Sehr bald bewegte sich der Tisch in
gehöriger Weise und bewies damit, daß der Apparat kein Hindernis
für die Bewegung darstellte. Ein gleicher Apparat mit Metallwalzen
übte unter den Händen einer andern Person dieselbe
Wirkung aus. Der Zeiger wurde nun auf seinen Platz gestellt
und die Schnur gelockert, so daß die Federn in Aktion treten
konnten. Man konnte mit den Beteiligten, die die Bewegung in
irgendeiner Richtung wünschen konnten (der Zeiger war vor
ihnen absichtlich verborgen), bald sehen, wie die Hände allmählich
in die vorher ausgemachte Richtung hinkrochen, obgleich
die Betreffenden sicher glaubten, sie drückten nur nach unten.
Sie waren höchlichst erstaunt, als man ihnen zeigte, daß dem so
war. Als sie die Hände emporhoben und sogleich den Zeiger in
seine normale Lage zurückkehren sahen, wurden sie überzeugt.
Wenn sie den Zeiger ansahen und selbst sehen konnten, ob sie
wirklich nach unten oder in schräger Richtung drückten, so daß
sie eine Resultante in rechts- oder linkshändiger Richtung hervorriefen
, so trat niemals solch eine Wirkung ein. Mehrere versuchten
es lange Zeit gemeinschaftlich und vom besten Willen in
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