Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 297
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0311
Grunewald: Faraday über.das Tischrückea. 297

der Welt beseelt; aber keine Bewegung, weder nach rechts noch
nach links, weder des Tisches noch der Hand oder sonstwo, trat
ein. (Eine Stelle aus dem Brief in der „Times" ist wert, hier
wiedergegeben zu werden, um in anderen Worten den Wert dieser
Methode der Selbstüberzeugung klar zu machen, — „Das Ergebnis
", sagt Professor Faraday, „war, daß, wenn die Beteiligten
den Zeiger ansahen, er sehr stetig blieb; wenn er ihnen aber
verborgen war oder sie von ihm fortsahen, so schwankte er hin
und her, obgleich sie geradeaus nach unten einen Druck auszuüben
glaubten. Auch wenn der Tisch sich nicht bewegte, so war
dennoch die Resultante der Handkraft in der Richtung tätig, in
welcher man den Tisch zu bewegen wünschte, was allerdings
ganz unwissentlich von den an dem Experiment Beteiligten verursacht
wurde. Diese Resultante der Handkraft ist es, die während
der Wartezeit, wenn die Finger und Hände durch den beständigen
Druck steif, starr und unempfindlich werden, eine genügende
Stärke erreicht, um den Tisch oder die darauf gedrückten
Substanzen bewegen zu können. Die wertvollste Wirkung
des Prüfungsapparates (der später vervollkommnet und vom
Tisch unabhängiger gemacht wurde) ist der korrigierende Einfluß
, den er auf das Bewußtsein des Tischrückers ausübt. Sobald
der Zeiger vor die von /ernstlichstem Streben erfüllten
Tischrücker hingesetzt wird und sie bemerken — wie sie es in
meiner Gegenwart immer getan haben —, daß er wahrheitsgemäß
offenbart, ob sie nach unten oder schräg drücken, hören
alle Ergebnisse des Tischrückens auf, sogar wenn die Beteiligten
fortfahren, ernstlich die Bewegung zu wünschen^ bis sie müde
und erschöpft werden. Kein Antreiben oder Hemmen der Hände
ist nötig. Die Kraft ist verschwunden, und das nur, weil die
Beteiligten sich dessen bewußt geworden sind, was sie in Wirklichkeit
mechanisch taten; auf diese Weise sind sie unfähig, sich
unbeabsichtigt selbst zu täuschen. Ich weiß wohl, daß manche
sagen werden, die Pappkarte, die sich den Fingern zunächst befindet
, bewege sich zuerst und sie sei es, die sowohl den Tisch
als auch den Tischrücker mit sich ziehe* Ich kann nur erwidern,
daß man doch in der Praxis die Pappkarte reduzieren möge auf
ein dünnes Blatt Papier, das nur Sige Gran wiegt, odir auf
ein Stück Goldschlägerhaut oder selbst auf das Ende des Hebels
oder (im Prinzip) sogar auf die Schnittfläche der Finger. Denn
die folgenden Ergebnisse sind zu unsinnig, als daß man sie zugeben
könnte: der Tisch wird zu einem Hindernis, und eine Perr
son, welche den nackten oder mit Goldschlägerhaut oder Pappe
versehenen Finger in die Luft streckt, soll über das Zimmer fortgezogen
werden usw. Ich enthalte mich dessen, auf solche imaginären
,, wenn auch folgerichtigen Ergebnisse einzugehen, die
nichts Naturwissenschaftliches oder Reales in sich bergen.")

20


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0311