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Quade: Ueber den unsterblichen Teil der Seele« 301
Erlebtes prägt sich in den Körpern aus. Die Organe des physischen
Körpers werden durch Übung ausgebildet; die von Hellfühlern
beobachtete Verwandlung des Ätherkörpers bei Krankheiten
spricht für die Beeinflußbarkeit dieses Vehikels, der Astral
schwingt in Formen und Farben, die den Regungen des Gemüts
entsprechen, der Mental des geistig Entwickelten ist ausgedehnter
und leuchtet in hellerem Licht, als der des Stumpfsinnigen.
Der Kausalkörper des Ego dagegen hält von allem Zufälligen,
das in den Vehikeln des Ego fixiert worden ist, anscheinend,
neben der Erinnerung an die wichtigsten Lebensumstände bei den
verschiedenen Verkörperungen, nur die Willensrichtungen im jeweiligen
Endstadium fest.
Bei der Wiederverkörperung, deren Tatsächlichkeit
hier zu beweisen nicht der Ort ist, verbindet sich das Ego mit
dem von den Eltern zum mindesten durch den Fluidai ihrer Fortpflanzungszellen
beseelten Embryo und bestimmt die Charakteranlagen
des neuen Erdenbürgers, die Entwicklungshöhe seines
Gewissens, seines Triebes zur Geistigkeit und seiner Fähigkeit
zur Selbstbeherrschung.
Wie wir uns vorstellen können, daß Erinnerungsbilder in Materie
, die noch unter Elektronengröße liegen mag, solange Bestand
haben können, bis geistige Schwingungen sie auslöschen, so
werden wir uns auch denken müssen, daß Willenstendenzen etwa
wie bestimmt gestaltete Wirbel in der besonderen Materie des
Kausalkörpers Bestand haben 'und neue, die durch das Leben in
physischen Körpern zugefügt wird, in die gleiche Richtimg ziehen
können. Das garantierte die Entwicklung des Egos.
Wir haben die Tatsachen der oft großen Charakterungleichheit
und der körperlichen Ähnlichkeit zwischen Eltern und Kindern.
Wir knüpfen nur an das über Erinnerungsbilder gesagte an, wenn
wir mit einer Fixierung von Modellformen nach den Entwicklungsstadien
des elterlichen Körpers im Fluidai der Fortpflanzungszellen
die sonst sp unverständliche körperliche Vererbung
(vergl. auch des Verfassers Aufsatz: Die chemische Seite des Vererbungsproblems
, Umschau 1916, S. 957) plausibel zu machen bestrebt
sind, oder wenn wir im Hinblick auf die Veränderlichkeit
der astralen Aura nach Grundstimmung und jeweiligen Änderungen
des Gemüts, auch die Fixierung von Gemütseigenschaften
etwa in Art bestimmt gerichteter Wirbel in der mentalen Materie
für möglich halten oder schließlich die charakterliche Eigenart
des Kindes, die aus dem Rahmen der mit der Gehirnanlage notwendigerweise
zu vererbenden Gleichartigkeit fällt, mit Übertragung
entsprechender Tendenzen durch den Kausalkörper eines
präexistierenden, in den Embryo eintretenden Egos dem Verständnis
nahe zu bringen suchen.
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