Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 336
(PDF, 183 MB)
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336 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 7. Heft. (Juli 1920.)

fraglos den Gedanken aus dem Felde schlagen, der Künstler und
besonders der christliche Künstler habe für die heilige Jungfrau
deshalb die schwarze Farbe gewählt, weil dies die Farbe der
Wärme, der Sinnlichkeit, des Hetärismus sei. Ich kann meinerseits
in dieser Anschauung nur eine Verirrung, eine Verstiegenheit
sehen, auf Grund des Bestrebens, einseitig alles im sexualpsychologischen
Sinne erklären zu wollen. Nicht einmal für die
Isis oder die Diana *) lasse ich diesen Standpunkt gelten, für die
christliche Madonna aber lehne ich ihn mit aller Entschiedenheit
ab. —

Ich bin am Ende. Nur der Vollständigkeit wegen, will ich noch
eine Auslegung, nicht eine ^Erklärung, erwähnen, die ein würdiger
Landpastor einer von ihm in der Kirche ausgestellten schwarzen
Maria gab. Er deutete darauf hin, daß im Gegensatz zu der äußeren
prunkhaften Kleidung der Gottesmutter als Himmelskönigin,
die schwarze Farbe des Antlitzes deren innere Demut versinnbildlichen
sollte, eine schlichte Deutung, welche freilich ganz und
gar dem schlichten Sinne seiner Zuhörerschaft entsprach. —

Der menschliche Körper als Träger eines magnetischen Feldes.

Von Fritz Grunewald (Charlottenburg.**)

Von Menschen, welche die Fähigkeit besitzen sollen, die Magnetnadel
abzulenken, ist an verschiedenen Stellen m der Literatur

*) Der Umstand, daß das Kultbild der ephesischen Artemis von
schwarzer «Farbe war, ist nach neuerlichen Untersuchungen überhaupt
nicht auf Gründe sexuellen Charakters zurückzuführen. Sollten sich
selbst aus den ältesten Zeiten Spuren auffinden lassen, daß sakrale
Protitution auch ihrem Tempel nicht gänzlich fremd geblieben ist, so
liegt doch wenigstens für die nachklassische Zeit das gewichtige, gewiß
nicht ironisch gemeinte Zeugnis Plutarchs vor, daß gerade die Hiero-
dulen des ephesischen Tempels in einer nicht weniger strengen und
musterhaften Keuschheit gelebt haben, wie die römischen Vestalinnen.
Mithin paßt die Wahl der schwarzen Farbe als Kennzeichnung und Ausrufung
des Hetärismus mindestens nicht für diese Zeit, aber ebenso
wenig für eine frühere, denn dann hätte die strikte InnehaHung der
jungfräulichen Keuschheit gerade im Tempel der ephesischen Artemis
im Gegensatz zu den historischen Gepflogenheiten in manchen anderen
westsemitischen Sanktuarien einen vollkommenen Bruch mit der geheiligten
Tradition bedeutet.

Den Grund für die Wahl der schwarzen Farbe des ephesischen
Kultbildes sieht der Verfasser vielmehr in dem Umstand, daß auch
diese Artemis, was für andere Gottheiten des gleichen Kultkreises bereits
nachgewiesen ist, ursprünglich eine chthonische Göttin war, eine
oder die Göttin der Unterwelt. Jedenfalls stand sie auch später noch
in Beziehung zur Persephoneia und darf vielleicht sogar mit dieser identifiziert
werden, [Anm. d. Verf.'s].

**) Der obige Aufsatz ist ein Abdruck aus der im Johannes Baum-
Verlag, Berlin, erscheinenden, ca. 100 Seiten umfassenden und 28 photographische
Abbildungen enthaltenden Einführungsschrift „Physikalisch-
mediumistische Untersuchungen" des Verfassers. Sie bietet im wesent-


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