http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0353
Grunewald: Der menschl. Körper als Träger eines magnet. Feldes. 339
Mediums vollkommen bewegungslos auf einer horizontalen Unterlage
innerhalb der Spule. Auf ein von mir gegebenes Kommando
„jetzt" erzeugte das Medium einen Willensimpuls und dadurch eine
plötzliche Aenderung der magnetischen Intensität der Hand. Die
durch diese Impulse erzeugten Galvanometerausschläge waren
zwar klein, aber sie haben sich einwandfrei und exakt nachweisen
lassen.
Die Figur (S. 237) zeigt das bei dem Willensversuch erhaltene
Diagramm. Auf der linken Hälfte des Streifens sieht man eine Anzahl
von größeren Ausschlägen zu beiden Seiten der Nullinie des
Galvanometers. Diese Ausschläge sind hervorgerufen durch die
durch die Spule hindurchbewegte linke (Punkt 2 bis 3) und rechte
(Punkt 1 bis 2) Hand. Die Handbewegungen wurden ausgeführt
auf Grund der von mir gegebenen, unten im Diagramm zeitlich
registrierten Kommandos. Die Ausschläge stellen das Resultat des
zuerst beschriebenen Versuches dar. Die mittlere Größe der Ausschläge
bildet ein Maß für die damals vorhandöü gewesene Intensität
der einzelnen Hände. Nach Erledigung dieses ersten Versuchs
entstand eine Pause, in der das Medium sich niedersetzte.
Da es sich jetzt für eine Weile in Ruhe von der Spule entfernt
hielt, machte das Galvanometer keine Ausschläge und zeichnete
somit eine saubere, gerade Nullinie (Punkt 3 bis 4). Dann stand
das Medium wieder auf und legte seine rechte Hand auf die horizontale
Unterlage innerhalb der Spule. Dabei entstanden einige
Ausschläge des Galvanometers, die im Diagramm besonders hervortreten
(Punkt 4 bis 5). letzt begann ich wieder meine Kommandos
, und bei jedem Kommando erzeugte das Medium einen
Willensimpuls und dadurch eine Aenderung der magnetischen Intensität
Man sieht sehr schön und deutlich die bei den einzelnen
Kommandos erfolgten Willensausschläge des aperiodisch gedämpften
Galvanometers. (Punkt 6 bis 10.) Interessant ist, daß
das Medium bei den aufeinander folgenden Impulsen regelmäßig
die Impulsrichtung gewechselt hat, es hat also einmal die magnetische
Intensität zunehmen und dann wieder ebenso plötzlich
abnehmen lassen. Der Ausschlag bei Punkt 11 rührt vom Wegnehmen
der Hand aus der Spule her.
Die Beeinflußbarkeit der magnetischen Intensität der Hände
durch den Willen des Mediums habe ich in der Folge immer
wieder feststellen können. Jedenfalls ist es mir sehr bald gelungen
, die magnetischen Eigenschaften auch im Wachzustande des
Mediums nachzuweisen und eingehend zu studieren. Dabei hat
sich gezeigt, daß der Magnetismus nicht nur auf die Hände allein
beschränkt ist, sondern daß der ganze Körper der Träger eines
äußerst komplizierten magnetischen Feldes ist, zusammengesetzt
aus einer großen Anzahl einzelner magnetischer Zentren.
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