Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 342
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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342 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1920.)

zen war vernehmbar und dann trippelte es rasch hinaus. Um
II Uhr wiederholte sich das gleiche und so jede Stunde bis morgens
3 Uhr. Am ärgsten war es um 12 Uhr. Da machte sich
der Spuk auch im Schlafzimmer der Buben geltend, indem er über
die Bettdecke fuhr. Um 3 Uhr glaubte er, eine große Leuchtkugel
zu sehen, die sich auflöste wie eine Seifenblase.

Am 21. November kam der Kaplan selbst hierher. Ich erfuhr
bei dieser Gelegenheit noch, daß im Juli 1919 ein Kapuzinerpater
in jenem Zimmer untertags den Exorcibinus vorgenommen hatte,
aber ohne jeden Erfolg. Die Beunruhigung soll genau an dem
Tage begonnen haben, wto der letzte Knecht gefallen war. Wenn
es stark unruhig war und dann einer der Söhne recht schimpfte,
trat für einige Zeit Ruhe ein. Weiter berichtete der Geistliche
noch, er habe, als er im Zimmer übernachtete, eir e Stola sich umgehängt
. Geschlafen habe er die ganze Nacht nicht, sondern meist
gebetet, und als er nach 3 Uhr das Bett verließ, vermißte er die
Stola, die er doch während der Nacht wiederholt wie zum Schutz
an sich gepreßt hatte. Zu seiner nicht geringen Verwunderung
fand er die Stola auf dem Boden des Zimmers vor der Tür liegen.
Sie war einmal zusammengeknüpft Am meisten habe er sieh
gefürchtet, als um 12 Uhr eine Stimme rasch die Anrufungen der
lauretanischen Litanei hersagte, aber ohne den Zusatz: ,.Bitte für
uns/4 Die Bettdecke sei in jener Nacht einem der Söhne hinweg-
gezogen worden. — Von einem hiesigen Geistlichen, der mit Kaplan
E. zusammen im Seminar gewesen war, vernahm ich bald
nachher, daß letzterer sehr nervös sei und für Halluzinationen
nicht unzugänglich. Meine vorsichtige und schonende Anfrage
bei Kaplan E., ob er je einmal eine Sinnestäuschung erlebt, nahm
dieser übel auf und bekannte nun, er habe mir nur einen Teil des
von ihm Erlebten erzählt, weil er schon den Eindruck gehabt
habe, ich käme ihm mit Mißtrauen entgegen, ein Vorwurf, zu dem
ich ihm aber gar keine begründete Veranlassung gegeben hatte.
Kaplan E. hatte bei seinem Hiersein seine Erlebnisse auch einigen
Theologen des Priesterseminars mitgeteilt, von diesen erfuhren
es mehrere Gymnasiasten, und so lief die Geschichte jetzt wie
ein Lauffeuer durch die ganze Stadt, auch in München wurde viel
darüber geredet, die Schüler erzählten es in den Weihnachtsferien
zu Hause, und so bekam ich aus den verschiedensten TeU
len Ober- und Niederbayerns und der Oberpfalz schriftliche Anfragen
. Eine Anzahl von Gymnasiasten wollten im Spukhaus
übernachten, aber der Bauer, der davon benachrichtigt worden
wrar, verbat sich energisch den Besuch. Nun wollte ich die
Familie und den Ortsgeistlichen persönlich kennen lernen und
fuhr am 3. Dezember 1919 hinaus. Übernachten konnte ich dort
nicht, weil ich an chronischer Ischias litt, das Knechtzimmer aber


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