Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 378
(PDF, 183 MB)
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378

Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 7. Heft (Juli 1920.)

2. Das Ichbewußtsein in der reinen Subjektivität ohne
jegliche Objektivität, wodurch nicht eine gewaltsame Lostren-
•nung von der Außenwelt und ein gewaltsamer Raub des Bewußt-
eeins d e r Außenwelt hervorgerufen wird, sondern durch das Be-
wußtwerden des Ichs im sich selbst bewußten Bewußtsein, sich
das Ich von dem Bewußtwerden der Eindrücke der Außenwelt allmählich
lossagt, bis sein Bewußtsein schließlich sich nur auf das
reine Bewußtseinselement Ich beschränkt und hiermit sein Bewußtsein
zur Außenwelt ganz und gar aufgehoben wird, auf ganz
automatische Weise. — Die im Bewußtseinselement Ich sich'abspiegelnden
Eindrücke der Außenwelt werden vom Ich nicht mehr
•bewußt aufgenommen und es schließen sich an diese nicht mehr
bewußt aufgenommenen Eindrücke, die der Wirklichkeit nicht
entsprechen, natürlich dementsprechende Vorstellungen an. So
entstehen auf diese Weise die Wahnideen, das Delirium, und
wenn schließlich der Befangene sich nur ganz allein auf das Bewußtsein
? element Ich beschränkt und die Aufnahme auch der
nicht mehr bewußt aufzunehmenden Eindrücke verweigert, so ist
die Dementia praecox vollendet. Es geht hier so wie bei einem
Spiegel. Man kann nicht auf ein Spiegelglas bezw. auf das Spiegelmetall
schauen und zugleich sich dessen bewußt werden wollen,
was im Spiegel sich zeigt. Will man aber es dennoch versuchen,
im bewußt geschauten Spiegelglas bezw. SpiegelmetaJ] sich des
sich darin Abspiegelnden bewußt zu werden, so erlangt man
lauter falsche, der Wirklichkeit nicht entsprechende Eindrücke,
die dementsprechende Vorstellungen erzeugen, d. h, sie kommen
einem nie der Wirklichkeit entsprechend zum Bewußtsein.

(Schluß folgt.)

Zur Erklärung der Verstoftlichungserscheinungen

erhielten wir (dat. Groschlattengrün, 18. IL 20) nachfolgende
Zuschrift, die wir nach unserem Grundsatz: „Audiatur et altera
pars!" hiermit zur Kenntnis der Leserschaft bringen:

Unter Bezugnahme auf den Artikel „Ein Wort zum Ver-*
sländnis der Materialisationsphänomene" von Lore-Ley im
Februar-Märzheft Ihrer von mir hochgeschätzten Zeitschrift möchte
ich einiges entgegnen. Vornherein möchte ich gleich bemerken
, daß die Ausführungen von Lore-Le£ zum „Verständnis"
dieser Phänomene nicht das mindeste beitragen, sondern den
Vorgang nur noch verwickelter und geheimnisvoller erscheinen
lassen. Mit dieser „Erklärung" kann man vielleicht die unvollkommenen
, nebelhaften und partiellen Materialisationen halbwegs
plausibel „erklären", aber durchaus nicht die vollkommenen
, vollständig greifbar materialisierten Gestalten*)-

*) Das wollte Verf. auch nicht! Es handelt sich doch zunächst nur
um die von Dr. Schrenck-Notzing genau festgestellten Materialisations-


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