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Kurze Notizen.
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dene Affenbilder gemalt. Anthropologie ist eine Liebhaberei
von mir, woher — wohin. Das in die Paläontologie reichende
Woher ließ mich scherzweise eine verfehlte Skizze eines Urmenschenpaares
malen, welche ich Haeckel schenkte. Ernsthaft
nahm er sie auf, kam danken und blieb. Haeckel ist nur Zoologe
. Glücklich jener, welcher die Fühlfäden ohne Promovierung
und Lehramt nach allen Richtungen strecken darf, um das kümmerliche
Ding „Anthropologie*4 zu ergänzen; denn die Menschendämmerung
liegt erst im Okkultismus. — Eine edle vornehme Erscheinung
der Jetztzeit ist für mich die d'Esperance. Deshalb
ist mir als Maler auch deren äußere Erscheinung so willkommen,
und deshalb danke ich Ihnen von Herzen für Bild und Brief. Ihr
hochachtungsvoller Gab. Max."
g) Seherin und „Medium". In der Besprechung der von mir
herausgegebenen „Geschichten der Seherin" heißt es
(Februar - März - Heft Seite 138): „ ... hat die Verfasserin
, ein hervorragendes Medium usw." Gegen diesen
Ausdruck „Medium" muß ich aus okkult - technischen Gründen
protestieren. Es handelt sich um die S e h e r i n B. T.
(Regina), von deren Wesen und Wirken ich ausführlich im
„Zentralblatt für Okkultismus" (Jahrg. XI, XII und XIII) berichtet
habe. Daselbst habe ich auch gesagt, daß B. T. kein
„Medium" ist und habe eine Definition der Begriffe „Sensitive",
„Somnambule", „Medium" und „Seherin" gegeben, die viele okk.
Forscher als zu recht anerkannt haben. Der Kernpunkt dieser
Definition ist der: eine Seherin kann, wenn sie will, auch
Medium" sein, ein Medium aber nie eine Seherin, das ist der
Unterschied, und dazu kommt noch, daß beim richtiggehenden
Medium der Trance als Bedingung, bei einer Seherin
(höherer Ordnung) nur gelegentlich als willkürlicher Ausnahme*
zustand auftritt. —
Auf der letzten Seite (144) des obengenannten Heftes heißt es:
„Nachdem aus dem Bericht eines Herrn A. G r i m m in Nr. 51/52
der „Zeitschrift für Seelenleben" usw." Das kann den Anschein
erwecken, als ob i c h jener Herr „A. Grimm" sei. In Wirklichkeit
handelt es sich jedoch um einen in Nürnberg wohnenden
Herrn G. (Gustav) Grimm, der mit mir nichts gemein hat als nur
den Geschlechtsnamen.
Meiner Ansicht nach stehen beide Irrtümer in Kausalzusammenhang
, indem das „Medium" Heine auf die Seherin
B. T. irgendwie übertragen worden ist, eben wohl wegen der
beiden „Grimm"! Frau Heine ist allerdings ein Medium und
allgemein als solches bekannt, während B. T. nur in bestimmten
Kreisen, am wenigsten bei den Spiritisten, bekannt ist, da sie nie
Sitzungen veranstaltet, sondern sehr zurückgezogen lebt, nahezu
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