Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 446
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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446 Psycliisohia Studien. XLVII. Jahrg. 9. Ifeft. (Sept. 1920.)

diesen Gelegenheiten gespielt wurde, hatte eine besondere Anziehungskraft
für den Jungen, obwohl sie nicht von besonderer
Güte war. Nun hatte er die Beobachtung gemacht, daß er stets
noch stundenlang die Musik der Bande hörte. Seine Wohnung
war sieben Meilen entfernt von dem Festort, und trotzdem hörte
er auf dem Wege und nach Ankunft in seinem Heim die Musik.
Es war nicht ein gewöhnlicher Fall von Einbildung und Erinnerung
, sondern das Gehörte war wirklichen Tönen ähnlich. Er
wußte, daß sie nicht wirklich waren und nur innerlich vernommen
wurden. Es war zweifelsohne eine wiedererweckte Vorstellung
im Gehör. (Engl, „after-image" genannt)

Ein größeres Interesse als alle die eben genannten Formen
beanspruchen jene Phänomene der Rückschau, welche auf die
Wirkung supranormaler Fähigkeiten schließen lassen.
Hierher gehören in erster Linie die Phänomene der Telepathie
und Telaesthesie, d. h. eine Aufnahme von Kenntnissen
, welche andere Menschen besitzen — seien sie lebend oder
entkörpert — und möglicherweise Aufnahme oder Absorption
einer Kenntnis, die sozusagen im Universum schwimmt, und von
uns erlangt wird durch Erweiterung unserer geistigen Kräfte oder
auf uns fällt wie Tau.

Supranormal. Der Ausdruck stammt von Myers. Er
wendet ihn an „auf eine Fähigkeit oder ein Phänomen, welches
die Sinne der gewöhnlichen Erfahrung überschreitet, hinsichtlich
der Evolution oder in Beziehung auf eine transzendentale
Welt. Das Wort „supernormal" ist schweren Einwänden ausgesetzt
; es nimmt an, daß etwas außerhalb der Natur ist und ist
in Verbindung gebracht worden mit willkürlicherem Widerstreit
zu den Naturgesetzen. Nun, es ist kein Grund vorhanden, daß
die psychischen Phänomene, mit denen wir uns beschäftigen, weniger
ein Teil der Natur sind oder weniger den fixierten und
bestimmten Naturgesetzen unterworfen sind, als irgend andere
Phänomene. Einige von ihnen scheinen eine höhere Evolutionslinie
anzuzeigen, als die Masse der Menschen schon erreicht hat,
und andere scheinen von Gesetzen regiert zu* werden, die in einer
transzendentalen Welt so vollständig wie in der sinnlichen Welt
gelten können. Jedenfalls sind sie eher über der Norm des Menschen
, als außerhalb seiner Natur."

Myers beginnt mit einer Gruppe von Fällen, in welchen beide
Fähigkeiten — Telepathie und Telästhesie — erscheinen. Es sind
Fälle, die sich nach der intellektuellen Seite hin den Fällen der
organischen Retrocognition nähern. Die Tatsache, daß es möglich
ist, die gröberen körperlichen Verhältnisse des Menschen
durch Rückschau zu erkennen, entweder durch Betrachtung des


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