Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 460
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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460 Psychische Studien. XL VIL Jahrg. 9. Heft (Sept 1920.)

Die Toten leben!

Von Redakteur Bruno Grabinski (Iserlohn i. Westf.)

Angeregt durch den interessanten Beitrag des Herrn Prof. Ludwig
, Freising, im Juliheft der Psych. Studien „Ein Spuk und
seine Folgen", teile ich nachstehend folgenden analogen Fall mit,
den ich auch in mein soeben erschienenes neues Buch „Spuk- und
Geistererscheinungen — oder was sonst ?" (Hildesheini, Borgmeyer
) aufgenommen habe.

Im Oktober 1917 teilte mir Herr Kaplan L. von hier folgendes
mit. Er habe kürzlich in G. im Sauerlande bei einer ihm bekannten
Familie auf Urlaub gewfeilt, die ihm von einem dreimaligen
Erscheinen des im Vorjahre verstorbenen Großvaters
berichtete. Der Verstorbene sei des Abends gegen 6% Uhr dem
erwachsenen Enkelkinde, einem Mädchen, das im Januar dieses
Jahres mit der brennenden Lampe in die Kammer gegangen sei,
in der der Großvater gestorben, erschienen. Der Verstorbene sei
dem Mädchen noch an zwei anderen Tagen zu derselben Zeit erschienen
, und als ihn nun das Mädchen auf Geheiß der Verwandten
gefragt: „Opa, wat wollt Ihr?" habe er geantwortet:
„Twei Missen!" (Sauerländisches Dialekt für „zweiMessen4'.) Eine
Schwester der Frau habe das Mädchen mit einem kleinen Kinde
auf dem Arm bis zur Kammer begleitet und sei dann an der Tür
zurückgeblieben. Diese Zeugin habe nun gleichfalls die Ant-
wort des Verstorbenen gehört. Merkwürdig sei, daß
ein Taschentuch, das jenes Mädchen, als es den Verstorbenen ansprach
, hatte aus der Hand zu Boden fallen lassen, seitdem
spurlos verschwunden blieb.

Der Berichterstatter, Herr Kaplan L., versicherte mir, daß er
die ihm schon seit langer Zeit bekannten Leute zunächst ausgelacht
und versucht habe, ihnen die Geschichte auszureden. Das
sei ihm aber nicht im geringsten gelungen. Man habe ihm dann
noch gesagt, daß schon vor dieser Erscheinung im Winter eine
gewisse Unruhe des Nachts im Hause zu merken gewesen war,
indem man öfter verschiedene unerklärliche Geräusche in der
Wohnung wahrgenommen habe. Als dann nach den hier zu berichtenden
Vorfällen einige Messen für die Seelenruhe des Verstorbenen
gelesen worden waren, habe man nichts mehr gesehen
und gehört.

Auch dieser geistliche Herr hat die Sache untersucht, indem er
die Hauptzeugen persönlich befragte, und sein Urteil lautet dahin,
daß die betreffenden Personen durchaus glaubwürdig
seien und somit an dem berichteten Sachverhalt nicht gezweifelt
werden könne.

Nichtsdestoweniger wandte ich mich an den zuständigen Ortspfarrer
in C. mit der Bitte, mir über den Fall, soweit er ihm be-


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