Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 480
(PDF, 183 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0494
480 Psychische Studien. XLVIL Jahrg. 9. Heft. (Sept. 1920.)

Kirche hatte ja schon früher, sofort nach Veröffentlichung des
Buches, in welchem Sir Oliver Lodge angeblich von seinem
verstorbenen Sohne Raymond stammende Mitteilungen bekanntgab
, ihren Standpunkt dahin festgelegt, daß es keinem ihrer
Mitglieder erlaubt sei, an, wenn auch anscheinend ehrlichen
und frommen, spiritistischen Sitzungen, ob in Verbindung mit
Hypnose oder ohne solche, teilzunehmen.

In dem vom Kardinal Farley mit dem^ Imprimatur ver~
sehenen Werke „Spiritismus und Religion" des katholischen
Priesters Baron John Liljencrants wird eine
Art wissenschaftlicher Stellungnahme entschieden versucht.
Denn in ihm werden nicht die Erscheinungen, sondern nur
die Annahme angegriffen, es sei eine neue Religion aus
den ihrem Ursprünge nach nicht bestimmbaren Mitteilungen
hervorgegangen. Die Tatsächiickeit der Erscheinungen, die
Möglichkeit ehrlichen Vorgehens seitens der Medien, Eusapia
Palladino und Stainton Moses nicht ausgenommen, wird zugestanden
. Von der selbstverständltchen Erklärung eines Großteiles
der Erscheinungen durch die automatischen Bewegungen,
Spaltung der Persönlichlichkeit, unterbewußtem Gedächtnis und
ebensolchen Empfindungen, Telepathie usw. abgesehen, hält er
in Einzelfällen (das „Restwesen44 Dessoirs und anderer Forscher!)
den Einfluß seitens einer geistigen Welt für möglich und denkt
hierbei zwar auch, aber doch nicht ausschließlich wie die
Theologen ältesten und neuesten Schlages, an den Einfluß böser
Geister eher als an den der Seelen Verstorbener, behält sich
vielmehr die Entscheidung vor.

Keinen Zweifel darüber, daß der Katholizismus sich in
der Beurteilung dieser Erscheinungen doch getreu bleibt, liefert
uns schon der Name des Ende 1919 erschienenen Werkes „Die
neue schwarze Magie'4 des Katholiken Dr. J. Godfrey Raupert,
langjährigen Mitgliedes der British Society for Psychical
Research. (!) Er glaubt daran, daß Teufel Botschaften schicken,
Handschriften nachahmen und Bilder auf die photographische
Platte projizieren können. Er habe in Sitzungen Kontrollgeister
der Unwahrheit überführt und Lügengeister zum Geständnis
gezwungen. Er hält es für höchstwahrscheinlich, daß die
Geister, welche in den Gestalten und mit den Stimmen unserer
Toten zu uns kommen, gefallene Engel sind. Er zitiert Aussprüche
wie den Sir William Barrett's, daß der Großanteil, wenn
nicht alle der physikalischen Erscheinungen, durch menschenähnliche
aber nicht wirklich menschliche Intelligenzen hervorgerufen
wird, und den Hereward Carrington's, daß eine wahre
Schreckensherrschait dunkler Gewalten herrsche, zur Unter-
stüzung seiner Annahme. Zusammenfassend nennt er die in
moderner Zeit hervorgerufenen, beobachteten und studierten


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