http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0552
538 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 10—11. Heft. (Okt.-Nov. 1920.)
unter dem levitierten Tisch essentiell ein und dasselbe sind. Der
Stoff, welcher von dem Medium des Dr. Schrenck-Notziug erzeugt
wurde, ist bisweilen als vom Munde ausgehend konstatiert und
war deutlich sichtbar, während jede derartige Mateiie unier dem
Tische nicht sichtbar ist. Daher muß, wenn es sich essentiell um
denselben Stoff handelt, die Malerie in einem weiter zuiückliegen-
den Stadium sich befinden als diejenige, welche für Materialisationen
gebraucht wird . .
Inzwischen gelang es Crawford, den Austritt dieser Materie
(des Teleplasmas) aus dem Körper des Mediums in zahlreichen
Fällen zu photographieien.
Es scheint übrigens nach den sicheren Beobachtungen Craw-
fords, daß auch etwas von den Körpern der Teilnehmer losgelöst
wird, was dann in der Runde zirkuliert, entweder durch ihre
Körper hindurch oder in deren unmittelbarer Umgebung im Raum.
Crawford vergleicht jenes Band, also den Träger der psychischen
K.aft, mit einem Balken („c antilever" oder „beam"),
der mit einem Ende in eine Wand (das Medium) eingelassen sei,
während das freie Ende ein Gewicht (den schwebenden Tisch)
trage. Dieser Träger entspricht in seinen Eigenschaften einem
starren Balken. Möglicherweise ist derselbe aus mehreren Armen
gebildet. Er besteht aus zwei Teilen: den Anfang bildet ein leicht
gekrümmter federnder Arm, der an seinem Ende eine senkrecht
aufsteigende Säule trägt. Von letzterer wird der levitierte Tisch
getragen. Nach Umständen kann dieser Träger auch verschiedene
Formen annehmen und in Größe und Richtung der Kraft variieren.
Dies hat Crawford in zahlreichen Experimenten festgestellt und
geben die von ihm entworfenen Zeichnungen, die auch im Buche
Schrencks aufgenommen sind, eine klare Vorstellung der Vorgänge
.
Mr. Crawford suchte auch über die Klopf töne, welche in
den Sitzungen oftmals gehört wurden, eine Erklärung zu gewinnen
. Er fand, daß diese Klopf töne auf die Schläge biegsamer
Ruten auf der Boden zurückzuführen seien. Diese Ruten werden
ebenfalls aus dem Körper des Mediums projiziert und haben
alle charakteristischen Eigenschaften solider Körper.
Die Rute geht von verschiedenen Teilen, des Körpers des Mediums
aus. Ihre Starrheit variiert mit der Stärke des Lichtes.
Wenn die Klopftöne stark sind wie Hammerschläge, wird eine
starke Rute gebildet, welche die ganze psychische Kraft enthält.
Sind die Klopflaute nicht stark, können zwei oder mehrere dünne
Ruten gleichzeitig entstehen. Die Rutentheorie erklärt auch die
anderen Töne. Das Platzen eines Balles z. B. hat wahrscheinlich
eine andere Form des Rutenendes als Ursache.
Die Bewegung kleiner Gegenstände „ohne Kontakt" ist nach
der Rutentheorie ebenfalls verständlich. Wenn eine kleine Glocke
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0552