Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 544
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0558
544 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 10.—11. Heft. (Okt.-Nov. 1920.)

was streng wissenschaftlich bewiesen ist. Der Astronom Porro*)
sagt: „Was sind alle Hypothesen — oder Theorien, wie man sie zu
nennen beliebt —, die man sich seit zehn Jahren erdacht hat, um
die mediumistischen Phänomene auf die einfache Manifestation
latenter Eigenschaften der menschlichen Psyche zurückzuführen,
w enn nicht verschiedene Formen der ani mistischen Hypothese
, wie sie in dem Werke Aksakows erscheint ? Von
der unbewußten Muskeltätigkeit der Anwesenden bis zur Projektion
der protopl astischen Tätigkeit oder der zeifweisen Emanation
des Körpers des Mediums (nach Lodge), von der psychischen
Doktrin Lombrosos**) bis zur Psychophysiologie des Prof. Ocho-
rowicz; von der Exteriorisation, wrelche Oberst De Rochas annahm
bis zum Esopsychismus Prof. Morseiiis; vom Automatismus Prof.
Janets bis zur Verdoppelung der Persönlichkeit Einets: ein Strom
von Erklärungen, die alle den Zweck haben, eine fremde (außerhalb
des Mediums handelnde) Persönlichkeit zu eliminieren.

Der Vorgang wrar logisch und konform den gesunden Prinzipien
der wissenschaftlichen Philosophie, welche, wie Lodge sagte,
uns lehrt, alle Möglichkeiten des uns schon Bekannten zu erschöpfen
, ehe man zu Unbekanntem schreitet.

Aber dieses in der Theorie unangreifbare Prinzip kann auch
zu irrigen Ergebnissen führen, wenn man es in einem Forschungsgebiet
zu weit und halsstarrig ausdehnV'

Zur Frage des Spiritualismus.

Unter besonderer Berücksichtigung der einschlägigen Werke von

Dessoir und Maeterlinck.

Von Dr. Walter Colsman (Göttingen).

Wenn ich hier zur Frage des Spiritualismus und ein paar vielgelesenen
, dazu in ihrer Art nicht unbedeutenden einschlägigen
Werken Stellung nehme, so habe ich das Bedürfnis, kurz auf meine
Gründe zu solchem Unternehmen und meinen — freilich bescheidenen
— Grad der Berechtigung dazu hinzuweisen. Was den
ersteren Punkt, die Stellungnahme überhaupt, betrifft, so dürfte
er hinreichend begründet sein durch das breTineade Interesse irad
den großen Umfang der Anteilnahme, die jener Frage heute entgegengebracht
wird, — — mit vollem Rechte entgegengebracht
wird — in Anbetracht des Umstandes, daß es sich um die letzten
und entscheidungbschwersten Fragen des Lebens eines jeden von
uns handelt. Und die persönliche Berechtigung mag man mir auf
Grund meines heißen Bemühens zuerkennen, ohne jede Voreingenommenheit
, nur verantwortlich und nur folgend dem Urteile
meines Verstandes und der tiefsten Stimme meines Herzens, zur

*) Revue scientiftque et moral de Spirit. Mai 1902.
**) Notabene: vor seiner Bekehrung zur spiritistischen Hypothese! P.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1920/0558