Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 548
(PDF, 183 MB)
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• 548 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 10.—11. Heft. (Okt-Nov. 1920.)

zu beurteilen und aufzuklären--nun wohl, so versuche er

seinen Scharfsinn am vorliegenden, zeige einen Weg, auf dem man
möglicherweise wenigstens zum Ziel kommen könnte,
was mit Telepathie usw. ja nicht der Fall ist, und beschränke sich
nicht unter grundsätzlicher und nicht genügend begründeter Ablehnung
der nächstliegenden Erklärung auf die etwas zu billige
allgemeine Bemerkung, daß auch hier irgendein Rest sei, der nicht
in die Rechnung aufgehe (a. a. O. S. 95). Gerade dieser Rest —
übrigens ein gründlicher „Rest" — ist es ja, der fast allein interessiert
und den nach Möglichkeit zu verstehen und aufzuklären
unser einziges Bemühen sein muß. Mir scheint die Erklärung
weder schwierig,, noch zweifelhaft — — aber es ist unter der
Würde manches Weisen und mutet ihn an wie ein Rückfällen
in kindliche Zeiten, sich die Toten noch irgendwie unserem
Leben verbunden vorzustellen; und vor allem: unsere vermeintlich
so trefflich und unwiderleglich begründete und erwiesene
Weltanschauung bedürfte einer gründlichen Durchsicht, ja eines
Neuaufbaus, wenn sich wirklich plötzlich die „Seele" als ein selbständiges
feinstoffliches Lebewesen erwiese und dartäte, daß vor
allem die Materie etwas ganz und gar anderes sei, als wir glaubten
. Und solcher „Neuorientierung" unterzieht man sich verständlicherweise
höchst ungern.

Wer aber unbefangen urteilt, auch längst ohne Rücksicht auf
die Ergebnisse des Spiritualismus erkannt hatte, wie der Geist
das herrschende Prinzip des Lebens ist und die Materie ihm
gegenüber schier ein Nichts, ein Diener, ein Werkzeug, für den
bedeutet es keinen großen Schritt mehr, ja nur wie eine Krönung
und Bestätigung ist es ihm, wenn nun durch ein gewaltiges Tatsachenmaterial
das Überleben der Seele nach dem Tode, die
magische Herrschaft des Geistes über den Stoff, erwiesen wird.

Doch freilich, der Bedenken und Unklarheiten bestehen und
bleiben noch genug. Und man soll darum den Gegnern nicht zürnen
und nicht einen schnellen Sieg der Geistlehre erwarten, zumal der
ablehnende Standpunkt alsArbeitshypothese ebenso wertvoll
wie fruchtbar und klärend sein kann. Denn einmal sind die
Abgrenzungen zwischen spiritistischen und animistischen Offen-«
barungen, trotz Aksakoffs vortrefflichem Werke, wie mir scheint
noch nicht genügend klar und schar durchgeführt. Da wird noch
schwere und feine Arbeit zu liefern sein, und ich glaube, daß
man selbst große Bedenken haben muß, eine Materialisation wie
die der Katie King, die doch atmete, sprach, deren Puls und
Herzschlag man fühlen konnte — von den Materialisationen, wie
sie Schrenck-Notzing erzielte, ganz zu schweigen —, als durch den
Geist einer Verstorbenen und nicht vielmehr durch Unterbewußtsein
und Astralleib oder transzendentales Subjekt des Mediums


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