Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
47. Jahrgang.1920
Seite: 578
(PDF, 183 MB)
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578 Psychische Studien. XLVII. Jahrg. 10.-11. Heft. (Okt.-Nov. 1920.)

tümliche Verbrämung des ungehemmten völkischen Egoismus mit
dem Purpur von Recht und Gerechtigkeit, notwendiger Sühne und
dgl., die dem Einen als eine Verhöhnung dieser hehren Worte,
als schamlose, bewußte Lüge, dem Anderen als Irrwahn und
Selbsttäuschung, dem dritten als das, was wirklich ist, erscheinen.
Wie der Einzelne sich zu alledem stellt, das hat er mit sich selber
auszumachen und das wird ihm von der ewigen Ordnung des Gesetzes
auch zugerechnet werden. Da es aber hier die Völker sind,
die ungeachtet der Meinung des Einzelnen Recht und Gerechtigkeit
in die Hand nehmen, und damit neues Schicksal für sich und
andere Völker schaffen, so muß auch, nach unseren vorstehenden
Ausführungen diese geistige Haltung, diese Verdichtung von völklichen
Willensimpulsen ihre Auswirkung finden in Gestalt eines
künftigen Volksschicksals. Wir greifen dem ewigen Gesetz nicht
vor, indem wir dieses Schicksal zu ergründen suchen; denn kein
Sterblicher ist mit solchem SeherbMck begabt, wir wollen auch
Recht und Unrecht nicht gegen einander abwägen, denn das, was
uns heute als völkliches Recht erscheint, stellt sich vielleicht als
Unrecht dar, wenn wir die geistigen Kräfte in Betracht zu ziehen
vermöchten, die den heutigen Zustand geschaffen, auch sind Unglück
und Not, die einem Volke von einem anderen bereitet werden
, vielleicht nur Durchgangszustände zu einem höheren und
freien Volksdasein. Das eine aber wissen wir, daß das eherne
Gesetz der Weltordnimg auch vor dem Völkerschicksal nicht Halt
macht und daß nicht nur der Einzelne, sondern auch ein Volk das
ernten muß, was es gesäet hat. Ein ungeheurer Trost und eine
ungeheure, Stärke gebende Beruhigung liegt in solcher Erkenntnis;
es ist wie wenn man in Gott ruhte und dennoch die eigene Verantwortung
für die Schaffung künftigen Geschehens, die zu
frischem Tim aufruft, mit um so größerer Stärke fühlte. Es ist aus
solcher Ruhe, daß die Kraft geboren wird, welche die ganze
Menschheit, wir Deutschen aber notwendiger als irgend ein anderes
Volk braucht. Möge Sie uns bald zuteil werden!

III Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen* u. dergl.

Eine merkwürdige Erscheinung an Kaiser Friedrichs Todestag.

Die bekannte, unterdessen verstorbene Schiiiftstellerin Lilly
Braun, Tochter des Generals v. Kretschmann, war eine erklärte
Sozialistin und Freigeist. Um so bemerkenswerter ist ihre Überlieferung
einer merkwürdigen Erscheinung an Kaiser Friedrichs
Todestag in den „Memoiren einer Sozialistin", Albert Langen,
München, S. 376:


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